Und wieder sagen zwei frischgebackene Stammzellspender: Das könnt ihr auch! Im Januar schenkten Julia Bergdolt aus Mönchsdeggingen und Manuel Lösch aus Kaisheim "ihren" Patienten die Chance auf ein neues Leben:
Landkreis Donau-Ries - Beide ließen sich im Rahmen der Aufrufe DKMS-Fußballhelden mit einem Wangenabstrich bei der DKMS gemeinnützigen GmbH aufnehmen, Julia als Fußballerin beim TSV Mönchsdeggingen im September 2015, Manuel Lösch bei der Schiedsrichterversammlung der Schiedsrichtergruppe Nordschwaben im April 2016. Jetzt wurden beide im Januar 2018 im Klinikum Nürnberg zu Lebensspendern.
Julia Bergdolt spendet Knochenmark für einen 21-jährigen Amerikaner
Für Julia Bergdolts Patientin war die Knochenmarkspende die ideale Spendeart. Die junge Frau war dazu auch gerne bereit. Am 15.01.2018 wurden ihr die nötigen blutbildenden Stammzellen mit einer Punktionsnadel aus dem Beckenknochen entnommen. „Da ich nicht schwer bin und "mein" Patient relativ viele Stammzellen brauchte, habe ich das kreislaufmäßig schon 2 -3 Tage gemerkt, “ merkt sie an. „Aber das ist auf jeden Fall machbar!“ Betonen möchte sie, dass die Knochenmarkspende nichts mit der Wirbelsäule zu tun. „Das meinen so viele Leute – aber das stimmt nicht! Eine Knochenmarkspende wird - sofern sie zu 20 % in Frage kommt – aus dem Beckenknochen entnommen, nicht aus der Wirbelsäule.“ Ihr Arbeitgeber hat die Erzieherin für die Stammzellspende gerne freigestellt. Sie durfte nach der Spende erfahren, dass der Beutel mit ihren Stammzellen nach Amerika ging – für einen 21-jährigen jungen Mann.
Manuel Lösch hilft einem 61-jährigen Mann aus Italien
Genauso machbar ist die periphere Spende aus dem Blut!“ schildert Manuel Lösch.
Bei ihm wurden die überschüssigen blutbildenden Stammzellen aus dem Blut gefiltert. Damit sich diese bilden, setzte er sich vorher 5 Tage lang kleine Spritzen mit einem Medikament, das die Stammzellbildung stimuliert. „Die angekündigten Grippe-Symptome machten sich bei mir als Ziehen im Beckenbereich bemerkbar - wie ein leichter Muskelkater“, erinnert sich der Student (Global Business). Am 18.01.2018 fuhr er zur Entnahme ebenfalls nach Nürnberg. Nach fünf Stunden waren genügend Stammzellen im Beutel und konnten mit einem Kurier nach Italien gebracht werden – für einen 61-jährigen Mann.
Die beiden hoffen, dass sie mit ihrer Stammzell- bzw. Knochenmarkspende dem Blutkrebs die rote Karte zeigen konnten und hoffen, dass ‚ihre Patienten‘ den Kampf gegen die heimtückische Krankheit gewinnen. Auch dem kleinen Julian aus Huisheim wünschen sie alles Gute und schnellstmöglich einen passenden Stammzellspender. Der Vater von Julian, Christian Bosch, ist selbst Schiedsrichter. Er ist überwältigt von der Hilfsbereitschaft von allen Seiten.
Interessantes
Beide Entnahmearten werden genauer beschrieben unter:
Die Aufnahme bei der DKMS ist möglich von 17 – 55 Jahren. Als Stammzellspender kommen die Registrierten in Frage von 18 – 61 Jahren. (pm)
Info
Deutschlandweit konnten über die DKMS gemeinnützige GmbH unter 5,4 Millionen Typisierten bereits 59.000 davon betroffenen Patienten die Chance auf ein neues Leben schenken. Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die dazu beigetragen haben. Durchschnittlich sind laut dem ZKRD (Zentralen Knochenmarkspende-Register Deutschland) in Ulm über 26 aktive deutsche Knochenmarkspende-Dateien ca. 11 % der Deutschen typisiert. Das bedeutet, noch viele weitere hilfsbereite Menschen könnten die passenden Spender sein – wenn sie sich bei einer dieser 26 deutschen Dateien aufnehmen lassen – z. B. am Sonntag in Huisheim oder auf dem Postweg bei der DKMS gemeinnützigen GmbH unter www.dkms.de