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Seit 50 Jahren gibt es die Lebenshilfe Donau-Ries e.V.. Der gemeinnützige Verein unterstützt im Landkreis Donau-Ries Menschen mit Behinderung und ihre Familien. Das Ziel des Vereins: Ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft für Menschen mit Behinderung. Die Angebote der Lebenshilfe Donau-Ries e.V. reichen von der Geburt bis ins Rentenalter.
Landkreis - Ursprünglich fanden sich im Jahr 1968 Eltern zusammen, um eine Selbsthilfevereinigung für ihre Kinder mit Behinderung in Nördlingen und Donauwörth zu gründen. Mit der Gebietsreform 1973 wurde aus den zunächst zwei Gruppen der Elterninitiative „Lebenshilfe“ der Verein Lebenshilfe Donau-Ries e.V.. Das erklärte Ziel des Vereins: Jeder Mensch mit Behinderung soll gleichberechtigt und so selbstbestimmt wie möglich in der Gesellschaft leben und am Leben teilhaben können. „Wir möchten, dass es ganz normal ist Menschen mit Behinderung in den Alltag zu integrieren. Integration heißt allerdings nicht, dass wir ihnen vorschreiben was zu tun ist, sondern, dass sie so weit wie möglich selbst entscheiden können, wie sie ihr Leben führen möchten. Wir wollen Hilfestellung geben
und nicht bevormunden“, erläutert der stellvertretende Geschäftsführer, Manfred Steger, die Intention des Vereins.
1968: Wie alles begann
Was vor 50 Jahren mit einer Schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) und einer Schulklasse anfi ng, wuchs im Laufe der Jahre stetig. Immer mehr differenziertere Angebote wurden geschaffen. 1974 kam eine Frühförderung hinzu, zwei Jahre später wurden die ersten Arbeitsgruppen einer Werkstätte gegründet und 1982 entstanden neue Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung. Seit 1992 gibt es bei der Lebenshilfe Donau-Ries die „Offene Behindertenarbeit“. Zu diesem Zeitpunkt war die Nachfrage nach inklusiven Angeboten stark angestiegen.
Mittlerweile nutzen rund 1600 Menschen mit Behinderung die Angebote der Lebenshilfe. Betreut werden diese von 500 Mitarbeitern. „Unsere Angebote sind dabei sehr vielfältig“, so Manfred Steger. Von der Geburt bis zum Rentenalter könne man bei der Lebenshilfe Donau-Ries e.V. Angebote in Anspruch nehmen. „Eines unserer Anliegen
ist es, so viele Menschen wie möglich auf den ersten Arbeitsmarkt zu bringen“, sagt Steger und fügt hinzu: „Das ist allerdings nicht bei allen möglich.“ Wer den Sprung auf den regulären Arbeitsmarkt nicht schafft, arbeitet in den Werkstätten der Lebenshilfe in unterschiedlichen Bereichen. „Die Lebenshilfe erledigt für die Industrie einzelne Arbeitsschritte und ist sozusagen eine verlängerte Werkbank für unsere Auftraggeber“, erläutert Steger. „Auch wir unterliegen mit unseren Dienstleistungen dem regulären Wettbewerb und haben keine Sonderstellung, wenn es darum geht Aufträge zu bekommen“, sagt Steger und fügt hinzu: „Wenn Qualität und Preis nicht stimmen, erhalten wir den Auftrag nicht.“
Rundumpaket: Leben, Arbeiten, Freizeit
Die Lebenshilfe Donau-Ries ist gemeinsam mit der Lebenshilfe Dillingen und der Gemeinde Asbach-Bäumenheim auch Teilhaber der ROKO GmbH, die ihrerseits wiederum die CAP-Lebensmittelmärkte in Nördlingen und Lauingen betreibt. In den Märkten werden Mitarbeiter mit psychischer Erkrankung beschäftigt. Die Gewinne aus den CAP-Märkten werden wiederum dafür eingesetzt, um psychisch kranke Menschen zu unterstützen. „Insgesamt bietet der Verein ein Rundumpaket aus Arbeiten, Leben und Freizeit“, erklärt Steger. „Aber egal um welchem Bereich es geht, die Selbstbestimmung der Menschen hat für uns immer oberste Priorität“, so Manfred Steger weiter. „Diese Selbstbestimmung fördern wir auch durch Gremien. So können sich zum Beispiel die Mitarbeiter der Werkstätten
im Werkstattrat engagieren und etwa bei Personalentscheidungen mitbestimmen. Für die Wohnheime gibt es ebenfalls einen Beirat, in dem die Bewohner tätig werden können“, erläutert Manfred Steger. Zum Jubiläum „50 Jahre Lebenshilfe“ hat sich der Verein etwas Besonderes einfallen lassen. Statt einer Chronik gibt es einen Imagefilm.
https://youtu.be/akF1wClS0q4