8. August 2017, 14:11

Bäuerliche Arbeit und historische Fahrzeuge beim Schnitterfest

Der Bindemäher lieferte fertig gebundene Garben. Ein Kameramann hält die Technik fest. Bild: Harald Wodarz
Maihingen - Schnell umringt waren die dreißig Oldtimer-Pkws aus Aalen, die vormittags in Maihingen Station auf ihrer Rundfahrt machten, um das Museum KulturLand Ries zu besichtigen. Die noblen Karossen
Schnell umringt waren die dreißig Oldtimer-Pkws aus Aalen, die vormittags in Maihingen Station auf ihrer Rundfahrt machten, um das Museum KulturLand Ries zu besichtigen. Die noblen Karossen bildeten einen passenden Auftakt zum Schnitterfest, bei dem nun schon seit zwanzig Jahren am ersten Sonntag im August eine Getreideernte vorgeführt wird, wie sie zu Zeiten der Großeltern üblich war.
In zwei Durchgängen zeigten der Gartenbauverein Maihingen-Utzwingen und das Museumsteam des Bezirks Schwaben die bäuerliche Arbeit mit Getreidesense, Mähbinder, Dreschflegel und Dreschmaschine. Fachkundige Kommentare erläuterten unter anderem, wie aufeinander eingespielt die Beteiligten sein mussten. Neben Dinkel, Roggen und Weizen hatte das Museum auch Einkorn und Emmer angebaut, die kaum ein Besucher kannte,
Unübersehbar war das Team des SWR, das für die Sendereihe „Spuren im Stein“ filmte. Die beiden Moderatoren Sven Plöger und Lena Ganschow legten nach kurzer Einweisung selbst Hand an und erlebten so hautnah, wie anstrengend die Arbeit war, welches Geschick und welche Übung der Umgang mit der Sense erforderte. Anschließend hatten die Kameraleute zu tun, um dem Traktor samt Bindemäher zu folgen und im Mühlenmuseum das Ölpressen auf Bild zu bannen. Zum Abschluss ackerte ein Lanz-Bulldog das Stoppelfeld. Vom hölzernen Leiterwagen aus wurden die Garben in die Dreschmaschine geladen, die außer Korn auch viel Staub produzierte. Beim Flegeldreschen hörte man das Taktgefühl der Goißlschnalzer.
Die Oldtimerfreunde Nordries aus Belzheim waren nicht nur mit Schleppern der 50er und 60er Jahre angereist, sondern produzierten auch am laufenden Band mit einem alten Gerät Seegrasbänder. Ein Mähdrescher, Baujahr 1969, und ein hochmoderner Traktor mit Grubber führten die technische Entwicklung vor Augen.
Während sich die Eltern zwischendurch im idyllischen Museumshof beim Essen oder zum Kaffee niederließen, waren die Kinder vollauf beschäftigt: Sie probierten kleine Dreschflegel und eine Putzmühle aus, richteten sich aus dem angefallenen Stroh eine eigene Hüpfburg her und bastelten kleine, freundliche Vogelscheuchen.