Am Unteren Lech bei Ellgau hat BEW bereits mehrere Reptilienhabitate geschaffen. Sie dienen als Vorbild für die Habitate in Feldheim. Bild: BEW/Lars Leifeld
BEW saniert den Hochwasserschutzdamm am Lech bei Feldheim. Gleichzeitig werden sechs Reptilienhabitaten gebaut. 
Niederschönenfeld-Feldheim - Die Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW) beginnt ab 30. Juli mit Sanierungsarbeiten am rechten Hochwasserschutzdamm am Lech bei der Staustufe Feldheim. Neben dieser notwendigen Unterhaltsmaßnahme baut BEW bereits jetzt im Bereich der Staustufe Feldheim sechs Reptilienhabitate in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Donau-Ries.
Bei der Unterhaltsmaßnahme wird auf einer Länge von rund 600 Metern südlich der Staustufe die bestehende Dichtung um eine zusätzliche Innendichtung ergänzt. Hierfür wird von der bestehenden Dammkrone aus eine Spundwand eingebracht. So wird der Damm in diesem Bereich undurchlässiger gemacht und der Hochwasserschutz noch einmal deutlich verbessert.
Daneben hat BEW gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Donau-Ries ein Konzept für sogenannte Reptilienhabitate erarbeitet, das für den Natur- und Artenschutz einen hohen Stellenwert hat. Bei den Habitaten, die BEW derzeit im Bereich der Staustufe baut, handelt es sich um insgesamt sechs, etwa zehn Meter lange Steinhaufen mit Astmaterial. Diese dienen Eidechsen, Blindschleichen, Nattern oder anderen Reptilien als Rückzugsräume. Die Basis der Habitate bilden größere Steine und Wurzelstöcke. Darüber kommen Grobschotter und unterschiedliche Felder aus Sand, Kies und Häckselmaterial. Abgedeckt wird das Habitat schließlich mit Totholz und Astmaterial. Die Habitate bleiben dauerhaft bestehen.
Die Bauarbeiten zur Dammsanierung sollen in der Woche zwischen 30. Juli und 3. August beginnen und bis 30. September abgeschlossen sein. Die Maßnahmen finden im Einklang mit den geltenden Bestimmungen des Natur- und Vogelschutzes sowie des Trinkwasserschutzes statt und sind mit den anliegenden Kommunen, der Regierung von Schwaben, dem Landratsamt Donau-Ries sowie der Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum abgestimmt. Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf rund 800.000 Euro und werden von dem Kraftwerkseigentümer, der Rhein-Main-Donau AG (RMD) getragen.
Während der Bauarbeiten muss aus Sicherheitsgründen der Weg auf der Dammkrone komplett gesperrt werden. Auch der dammbegleitende Weg ist in dieser Zeit nur eingeschränkt passierbar. Eine entsprechende Beschilderung weist auf den Baubetrieb hin. BEW bittet alle Fußgänger und Radfahrer um Verständnis für die vorübergehenden Einschränkungen.
Das Kraftwerk Feldheim gehört zu den vier leistungsstarken Lechkraftwerken der Rhein-Main-Donau AG (RMD) vor der Mündung des Lechs in die Donau. Die Wasserkraftwerke Ellgau, Oberpeiching, Rain und Feldheim erzeugen jährlich etwa 220 Millionen Kilowattstunden Strom aus erneuerbarer Energie. Mit dieser Menge können etwa 63.000 Haushalte das ganze Jahr über mit elektrischer Energie versorgt werden. Die vier RMD-Kraftwerke am Unteren Lech werden von BEW betrieben und von deren Zentralwarte in Gersthofen bei Augsburg aus überwacht und gesteuert. (pm)