19. Juli 2017, 15:08

Erste Podiumsdiskussion „Politik am THG“

SPD-Bürgermeister Christoph Schmid, CSU-MdB Ulrich Lange, Grünen-Stadt- und Kreisrat Wolfgang Goschenhofer sowie FDP-Bundestagskandidat Walter Lohner standen den Mittel- und Oberstufenschülern des Theodor-Heuss-Gymnasiums Rede und Antwort. Bild: Maximiliane Böckh
Schüler des THGs in Nördlingen diskutieren über aktuelle politische Themen.
Nördlingen - Auch wenn der heutigen Jugend gerne als grundlegende Eigenschaft die Politikverdrossenheit nachgesagt wird, gibt es doch in dieser Generation etliche junge Menschen, die sich sehr wohl für die politischen Geschehnisse interessieren und sich umfassend informieren wollen.
Dazu gehört auch die Schülermitverantwortung (SMV) des Theodor-Heuss-Gymnasiums Nördlingen, die gemeinsam mit den Lehrkräften Jochen Seefried und Simon Baar die 1. Podiumsdiskussion „Politik am THG“ organisiert hat. Eingeladen waren MdB Ulrich Lange (CSU), der Alerheimer Bürgermeister Christoph Schmid (SPD), Stadt- und Kreisrat Wolfgang Goschenhofer (Bündnis 90/die Grünen) sowie Walter Lohner, BWK-Kandidat für die Bundestagswahlen (FDP).
Die stellvertretende Schulleiterin, Dr. Renate Rachidi, begrüßte die Diskutanten und die anwesenden Neunt-, Zehnt- sowie Elftklässler und freute sich vor allem darüber, dass der Anstoß für diese Veranstaltung aus den Reihen der SMV gekommen war. Zudem betonte sie die Wichtigkeit, politische Zusammenhänge zu kennen, und dass Demokratie eben von Mitmachen, Mitdenken und Mitgestalten lebt.
Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von den beiden Schülersprechern Laura Höfig und David Deffner, die diese Aufgabe gut vorbereitet, charmant und eloquent erfüllten.
Zu Beginn stellten die vier Politiker sich und ihren politischen Werdegang kurz vor; dabei wurde deutlich, dass sie alle schon als junge Erwachsene sich engagiert hatten und für ihre Überzeugungen eingetreten waren.
Nach dieser Anfangsrunde wurden etwa eine Stunde lang verschiedene politische Themenbereiche diskutiert, zum Teil in Blitzlichtstatementrunden, zum Teil
in längeren Diskussionsbeiträgen, je nach dem wie die Moderatoren es vorgaben. Für die im Publikum sitzenden Schüler wurde dabei hautnah deutlich, dass in der Politik durchaus kontrovers diskutiert wird. Dies galt sowohl für Sachfragen, beispielsweise wenn es um den Zwiespalt zwischen Wirtschaftswachstum einerseits sowie Nachhaltigkeit und Umweltschutz andererseits ging, als auch für die Kommentare des FDP-Politikers, die mehrfach an den Fragestellungen vorbeigingen und mehr auf unsachliche Angriffe auf andere Parteien abzielten.
Im Bezug auf die Umweltpolitik betonte Wolfgang Goschenhofer die Wichtigkeit von Mobilität, Christoph Schmid erklärte, dass hier die Verantwortung global bei allen liege, und Ulrich Lange machte klar, dass sich Ökologie und Ökonomie nicht trennen ließen.
Beim Thema der Flüchtlingskrise und des allgegenwärtigen Terrors waren sich die Politiker recht einig, dass zwar die Hilfe wichtig und richtig gewesen sei, der Kontrollverlust im Bezug auf die einreisenden Massen allerdings nicht, da er zu großer Verunsicherung geführt habe.
Weitere Themenkomplexe, die von David Deffner und Laura Höfig angesprochen wurden, waren die Rente bzw. der damit verbundene Generationenvertrag und die erst kürzlich beschlossene Ehe für alle. In einer abschließenden Fragerunde aus dem interessierten Publikum stand vor allem MdB Ulrich Lange Rede und Antwort zur aktuellen Bundespolitik.