13. Januar 2017, 09:50

Das Auto der Zukunft hat eine Batterie

Der Renault Trezor könnte ein elektrisches Zukunftsfahrzeug werden Bild: Renault Deutschland AG
E-Mobility in Donau-Ries

Was noch vor kurzer Zeit undenkbar schien, wird in einigen Jahrzehnten Alltag sein. Verbrennungsmotoren in Autos werden Geschichte sein, denn E-Mobility ist auf dem Vormarsch
Was noch vor kurzer Zeit undenkbar schien, wird in einigen Jahrzehnten Alltag sein. Verbrennungsmotoren in Autos werden Geschichte sein, denn E-Mobility ist auf dem Vormarsch und wird herkömmliche Motoren verdrängen. Davon sind auch Experten überzeugt.
Das Thema Elektroautos nimmt langsam aber sicher auch im Landkreis Fahrt auf. Ö ffentliche Einrichtungen wie das Landratsamt Donau-Ries oder die Stadt Donauwörth gehen mit gutem Beispiel voran und haben Elektrofahrzeuge in ihren Fuhrpark aufgenommen. Aber auch einige Privatleute nutzen bereits E-Autos. Mehr als 50 Pkw mit Elektroantrieb in der Region sind es aber noch nicht. Bis 2020 sollen es über 2000 sein. Auch bei den E-Ladesäulen gibt es noch Bedarf. Momentan gibt es erst sieben Lademöglichkeiten für Elektroautos im Landkreis. Fachleute der Energieanbieter machen sich nun Gedanken über weitere Standorte für Ladestationen, um die Infrastruktur zu verbessern. Man will investieren und Anreize schaffen, um die E-Mobility weiter voranzutreiben.
Bild: DRA
Eine Kaufprämie für E-Fahrzeuge
Das will auch der Deutsche Bundestag. Dort wurde eine Kaufprämie für Elektroautos beschlossen, die seit dem 2. Juli 2016 beantragt werden
kann. Die Prämie soll es für 300 000 bis 400 000 Autos geben und gilt für Fahrzeuge bis zu einem Nettopreis von 60 000 Euro. Die Bundesregierung argumentiert, wer sich ein teures Auto leisten kann, brauche keine Prämie. Für Fahrzeuge die rein elektrisch sind, gibt es einen Zuschuss von 4 000 Euro, für Fahrzeuge mit Hybridantrieb 3 000 Euro. Die Prämie wird zur Häl fte vom Staat, zur Häl fte von den Herstellern gesponsert. Außerdem wurde die Steuerbefreiung von fünf auf zehn Jahre verlängert. Allerdings steht die Kaufprämie in großer Kritik und wird als „Flop " bezeichnet. Innerhalb der ersten vier Monate wurden gerade einmal knapp 5 000 Anträge für die Prämie gestellt. Ohne die Förderung gibt es die Elektrofahrzeuge der Hersteller Citroën, Peugeot, Renault und Mitsubishi bereits im Preisspektrum von 20 000 bis 24 000 Euro. Der günstigste E-Wagen eines deutschen Herstellers ist der Smart fortwo mit einem Preis von über 25 000 Euro. Etwas teurer ist der VW e-up. Die Reichweite der Fahrzeuge liegt jedoch bei nur 140 km.
Was kostet ein Elektroauto?
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Bild: DRA
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Reichweite – das größte Problem von Elektroautos 
Zwar haben alle großen Autohersteller Fahrzeuge mit großer Reichweite angekündigt, bisher handelt es sich aber nur um Studien, die zeigen, welche Autos auf dem Plan stehen. So plant VW das Modell I.D mit einer Reichweite von bis zu 600 km. Auch bei Opel und BMW sind Fahrzeuge mit ähnlichen Reichweiten in Planung. Bis es soweit ist, gibt es aktuell nur ein Fahrzeug mit einem akzeptablen Preis und mittlerer Reichweite. Das ist der Renault Zoe mit 400 km Reichweite und einem Preis von 29 000 Euro. Auf dem Markt gibt es aber nur einen Hersteller, der Fahrzeuge mit einer wirklich großen Reichweiten herstellt. Das Modell S90D vom US-amerikanischen E-Auto-Konzern Tesla hat eine Reichweite von deutlich über 550 km, aber eben auch seinen Preis. 103 000 Euro müssen dafür an das Unternehmen aus Kalifornien bezahlt werden. Bis das E-Auto also marktreif ist, müssen sich die Reichweiten nach oben bewegen, ohne die Preisgrenzen zu sprengen. Im Durchschnitt liegen die Kosten für ein Auto bei circa 25 000 Euro. Rechnet man den geringeren Verbrauch für Treibsto ff und die Kaufprämie zusammen, sollte ein E-Auto mit angemessener Reichweite (300 bis 400 km) also den Preis von 35 000 Euro nicht überschreiten. Zu diesem Preis muss je nach Hersteller gegebenenfalls noch die Miete für die Batterie eingerechnet werden.
Michael Brecht aus Gut Hemmerten – einem Ortsteil bei Münster – hat einen eigenen E Mobility-Blog ins Leben gerufen, um über die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich zu informieren. „Ich habe zuletzt einige Jahre in der Schweiz gearbeitet und festgestellt, dass die Schweiz in diesem Bereich viel weiter ist. Die neuesten Entwicklungen möchte ich in meinem Blog mit der Welt teilen“, sagt Brecht. Seiner Ansicht nach hatte die Schweiz vor einigen Jahren nichts zu verlieren, als man sich für den Weg der E-Mobility entschied. Im Rahmen seines Blogs möchte er nun mit Mythen und Halbwahrheiten aufräumen. Sein Blog richtet sich konkret an die Endverbraucher der Fahrzeuge. Zu finden ist dieser unter: www.emobilitaetblog.de