17. Januar 2018, 11:03

Der Wald: Wie ein großer Garten

Bild: DRA
Im Winter ist im Garten nicht viel zu tun, alles liegt im Winterschlaf und ist vielleicht sogar von einer dicken Schneedecke zugedeckt. Lassen wir den Garten ruhen und gehen wir raus in den Wald ...
Von Reif und Schnee verzaubert lädt er uns wie ein verwunschener Garten zum Spazieren ein. Wenn sich Nebel und Eiswind verbinden, können an Ästen, Zweigen und Gräsern die bizarrsten Skulpturen entstehen. Da lohnt es sich besonders, mit offenen Augen und Achtsam durch den Wald zu gehen. Die Bäume haben das Blätterkleid gegen ein Mäntelchen aus Schnee getauscht. Kann man sie so überhaupt erkennen und zuordnen? Zumindest die Birke mit ihrem weißen Stamm fällt gleich ins Auge. Sie sieht im Winterwald besonders hübsch und verzaubert aus. Wer genau schaut, sieht vielleicht einige Tierspuren im Schnee. Welches Tier sie wohl hinterlassen hat?
Im Januar blühen bereits die Christrosen. Sie bevorzugen buschige Hänge, lichte Buchen- und Buchenmischwälder oder auch Fichtenwälder. Vielleicht lässt sich die eine oder andere zarte Blüte entdecken? Für häufige Waldspaziergänger lohnt es sich, ein Waldbüchlein mitzunehmen und rund ums Jahr aufzuschreiben und aufzuzeichnen, was es zu sehen gibt. Auch ein kleiner Waldführer mit Beschreibungen der wichtigsten Bäume, Pfanzen und Tierspuren kann Freude bringen und den Spaziergang nicht nur schön, sondern auch spannend und lehrreich machen. Wichtig beim Waldspaziergang im Winter ist es, leise und vorsichtig zu sein. Boden und Unterholz, gefallenes Laub oder Wurzelhöhlen dienen vielen Tieren als Winterschlafquartier.
Im Januar können die ersten Dachse ihre Jungen bekommen, ab Februar sind auf jeden Fall die Eichhörnchen aus dem Winterschlaf erwacht und liefern sich Jagden durch das Geäst. Wer im Winter im Wald unterwegs ist, sollte daher auf jeden Fall auf den Wegen bleiben, dies auch zum eigenen Schutz, denn im Januar ist Jagdzeit. Kleidung und Mützen in leuchtenden Farben sind sinnvoll. Wo gerade nicht gejagt wird, lässt sich auf jeden Fall die Ruhe und Stille des Waldes genießen. Der Schnee dämpft die Geräusche unserer Schritte oder lässt es unter den Füßen so schön knirschen. Auch ein kleines Picknick mit einer Thermosflasche und vom Weihnachtsfest übrig gebliebenen Plätzchen sollte für einen Tag im Wald mitgenommen werden – ein Plätzchen auf einer Bank findet sich bestimmt und dient nicht nur als Essplatz, sondern auch als Beobachtungsposten. Eine Decke zum daraufsetzen und ein kleines Fernglas sind praktische Begleiter. Der Wald gilt als einer der wichtigsten Erholungsräume, gerade auch für Menschen, die vielleicht keinen eigenen Garten haben.
Januar: Waldbesitzer haben an den Bäumen nicht viel zu tun. Es ist die Zeit, um Forstgeräte zu pflegen und zu reparieren. Außerdem kann die Planung für das kommende Jahr gemacht werden: Wo muss nachgeforstet werden, wo vielleicht ausgelichtet? Januar ist Jagdzeit. Die ersten Dachse bekommen Nachwuchs. Februar: Auch im Februar gibt es kaum Arbeit an den Bäumen. Allerdings werden jetzt die Nistkästen für die Vögel wieder aufgehängt. Auch Fledermauskästen kommen jetzt wieder raus. Zu den frühen Blühern zählen Erle und Hasel. Eichhörnchen, Biber und Wildkaninchen haben Paarungszeit.