Bild: Johanniter Unfallstelle
Seit dem Jahr 1957, als die Johanniter-Unfall-Hilfe in Donauwörth gegründet wurde, ist die gemeinnützige Hilfsorganisation in der Region aktiv. Nur fünf Jahre nach der Gründung erweiterte der Regionalverband Schwaben seine Tätigkeiten und ist seitdem auch im Bereich Katastrophenschutz tätig.
Donauwörth - Kommt es in unserer Region zu einer schweren Katastrophe oder einem koordinierungsbedürftigen Ereignis, so ist die Johanniter-Unfall-Hilfe Donauwörth sofort für den Einsatz bereit. „Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer werden über eine SMS auf ihrem Mobiltelefon zum jeweiligen Einsatz gerufen. Wir treffen uns dann immer hier am Katastrophenschutz-Zentrum in Donauwörth“, erklärt Volker Geßner, Leiter des Katastrophenschutzes in den Landkreisen Donau-Ries und Dillingen. Innerhalb von wenigen Minuten rücken dann die sogenannten Schnell-Einsatz-Gruppen aus.
Stets verfügbar: Die Schnell-Einsatz-Gruppen
Jede SEG ist auf eine bestimmte Aufgabe spezialisiert und rund um die Uhr einsatzbereit. Die Gruppe aus medizinisch und technisch ausgebildeten Einsatzkräften ergänzt und erweitert die Kapazitäten des Rettungsdienstes. Der Standort Donauwörth verfügt über vier verschiedene Schnell-Einsatz-Gruppen, die im Ernstfall vor Ort in verschiedenen Bereichen agieren. Aufgrund der aktuellen Personalstärke von 40 ehrenamtlichen Personen können am Standort Donauwörth zeitgleich immer nur zwei Schnell-Einsatz-Gruppen tätig werden. Eine SEG kommt immer dann zum Einsatz, wenn innerhalb von kürzester Zeit eine große Anzahl an Helfern und Material benötigt wird.
Intensivtechnische Betreuung von bis zu 25 Schwerverletzten
Die SEG Behandlung hilft bei einer Katastrophe, einer Großschadenslage oder unterstützt den öffentlichen Rettungsdienst. Sie kümmert sich unter anderem am Unfallort um die Erstversorgung von Verletzten, die Weiterversorgung und, um Patienten für einen Transport zu stabilisieren. Eine besonders wichtige Aufgabe der Johanniter ist zudem das Heranführen von dringend benötigten Materialien wie Tragen, Decken, Verbandsmaterial oder Infusionen. Am Unfallort ist die Johanniter-Unfall-Hilfe Donauwörth in der Lage, mit ihrem Geräte-LKW bis zu 25 schwerverletzte Personen intensivtechnisch zu betreuen und in einer Behandlungsstation zu versorgen.
Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit der Johanniter stellt der Transport von Verletzten dar. Bei Katastrophen wie einem Flugzeugunglück oder einem Brand müssen viele verletzte Personen auf einmal in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Daher kommt die SEG Transport immer dann zum Einsatz, wenn ein erhöhter Bedarf an Transporten von Patienten nötig ist. Die Schnell-Einsatz-Gruppe Transport in Donauwörth ist im Besitz zweier Krankentransportwägen, wovon einer als Notfallkrankentransportwagen hochmodern ausgerüstet ist. Volker Geßner, der seit acht Jahren Leiter des Katastrophenschutzes für die Landkreise Donau- Ries und Dillingen ist, erklärt, dass die SEG Transport auch zur Verstärkung des täglichen Rettungsdienstes eingesetzt wird.
Eine weitere Schnell-Einsatz-Gruppe, die SEG Betreuung, kümmert sich um die soziale Betreuung von Betroffenen, der Versorgung von Hilfsbedürftigen mit Verpflegung und lebensnotwendigen Sachgütern, sowie der Unterbringung in Notunterkünften. Dafür verfügt die Johanniter-Unfall-Hilfe Donauwörth über einen perfekt ausgestatteten Anhänger, der bis zu 200 Personen für ein bis zwei Tage mühelos versorgen kann. Der Anhänger wurde im Jahr 2014 aus Spenden verschiedener Sponsoren und in Eigenregie von zahlreichen Ehrenamtlichen erstellt und gebaut. Dieser ermöglicht eine Versorgung von Personen jeden Alters.
„Wir können vom Säugling bis zum Senior, also jede Person jeden Alters, betreuen“, so Volker Geßner. Für die Verpflegung Betroffener und der Einsatzhelfer am Einsatzort gibt es die Schnell-Einsatz- Gruppe Versorgung. Die SEG Versorgung am Standort Donauwörth kann bis zu 250 Personen mit warmem Essen versorgen. „Innerhalb von zwei Stunden können wir am Einsatzort die Helfer und die Betroffenen mit Speisen verköstigen“, so Geßner. Doch wer glaubt, es gäbe immer nur einfaches Essen aus Konserven, der liegt falsch. Volker Geßner erzählt, dass auch Rinderrouladen oder Schweinebraten ab und an auf dem Speiseplan stehen.
Doch nicht nur im Katastrophenfall ist die Johanniter- Unfall-Hilfe im Einsatz. Bei Großveranstaltungen, Sportereignissen oder im Fasching sind die ehrenamtlichen Helfer immer vor Ort und können als routinierte Helfer eingreifen. Um im Ernstfall einen kühlen Kopf zu bewahren, üben die Schnell-Einsatz-Gruppen konstant verschiedene Einsatzszenarios. (pm)