25. September 2018, 09:33

Digitaler Reiseführer für Nördlingen

. Bild: Bildschirmfoto sQRibe App
Eine neue App lässt die Geschichte der ehemals Freien Reichsstadt lebendig werden.
Nördlingen - Ab sofort können sich Interessierte mittels der kostenlosen App von „sQRibe“ auf dem Smartphone oder Tablet vor Ort kurze Filme zu Sehenswürdigkeiten und geschichtlichen Ereignissen der einstigen Freien Reichsstadt ansehen.
„sQRibe“ (ein Kunstwort aus: scribe – engl. Stadtschreiber und QR – quick reponse) ist ein neuartiges Konzept, mit dem sich Besucher aus der Sicht eines Stadtschreibers multimedial informieren können. Während ein Sprecher kurzweilig über Geschichte und Geschichten erzählt, sieht der Nutzer dazu passend eine Bilddokumentation mit alten Stichen, Gemälden, historischen Fotos und Dokumenten aus Archiven und privaten Sammlungen.
Konrad Weinstock, der Initiator des Konzepts, hat gemeinsam mit Dr. Wilfried Sponsel vom Stadtarchiv der Stadt Nördlingen zu vorerst 26 Sehenswürdigkeiten Informationen und Bilder zusammengetragen und dabei einzigartiges Material verwendet. Ein erschütterndes Dokument ist beispielsweise die Nachricht, die die der Hexerei angeklagte Rebecca Lemp, Frau des Zahlmeisters Peter Lemp, ihrem Mann aus dem Kerker zukommen ließ. In einem weiteren Kurzfilm wird anhand von Stichen und Gemälden über die Schlacht von Nördlingen erzählt. Das Gemetzel am Albuch gilt bis heute als eine der blutigsten Auseinandersetzungen des gesamten Dreißigjährigen Kriegs. Aber auch von weniger grausamen Geschehnissen wird in der App berichtet, etwa vom Alltag der Handwerker im Gerberviertel, von den Turmwächtern auf dem Daniel und von dem frivolen Treiben im städtischen Freudenhaus.
David Wittner, Leiter der Tourist-Information der Stadt Nördlingen, hat die Entwicklung der Nördlinger App begleitet. Er sieht in ihr eine sinnvolle Ergänzung zu den Gästeführungen, die auch weiterhin von der Stadt angeboten werden. Entscheidend war vor allem die Tatsache, dass die ehemals Freie Reichsstadt Ulm bereits vor zwei Jahren positive Erfahrungen mit der App gemacht hatte. Außerdem war wichtig, dass es sich hier um keine „Insellösung“ handelt, sondern um ein Gesamtkonzept, das überregional entwickelt wird. Neben Nördlingen gibt es bereits 15 weitere Städte und Landkreise bzw. 600 Sehenswürdigkeiten, für die Kurzfilme abgerufen werden können.
Selbstverständlich lässt sich die App auch als klassischer Audioguide verwenden. Wer die Texte gerne nachzulesen will, dem bietet die App einen zusätzlichen Vorteil: Über direkte Verlinkungen kann sich der Nutzer ohne Mühe über geschichtliche Hintergründe, Biographien von handelnden Personen und Sachbegriffe informieren. Die App enthält darüber hinaus einen online Stadtplan mit der Lage der Sehenswürdigkeiten. Wer sich im Gewirr der Straßen verlieren sollte, oder nicht genau weiß, wie er auf dem kürzesten Weg zu einer Sehenswürdigkeit kommt, geht auf den Button „wo bin ich“.
Und so funktioniert sQRibe:
• „sQRibe- the individual guide“ im App- oder Playstore als kostenlose App herunterladen
• Unter dem Button „weitere Städte“ gewünschte Stadt oder Region auswählen
• Sehenswürdigkeit im Stadtplan oder im Verzeichnis auswählen
Die Filme stehen nicht nur über die App zur Verfügung, sie können auch im Internet über die Website von „sQRibe“ (www.sqribe-guide.de) aufgerufen werden. Damit lassen sie sich in der Tourismuswerbung verwenden, bei youtube einstellen und über Beamer auch im Heimat- und Geschichtsunterricht einsetzen.
Um Surfkosten zu sparen und lange Ladezeiten bzw. Ruckeln der Filme zu vermeiden, empfiehlt „sQRibe“ den Download der Daten zur jeweiligen Stadt über WLAN zuhause oder im Hotel. (pm)