9. November 2018, 09:41

 DURUFLÉ REQUIEM – Konzert in der Nördlinger St. Georgskirche

Der Kammerchor St. Georg Bild: Foto-Hirsch, Nördlingen
Am Volkstrauertag, Sonntag den 18. November, gibt es in der Nördlinger St. Georgkirche um 18 Uhr ein besonderes Chor-Orchesterkonzert, in dessen Mittelpunkt geistliche Kompositionen stehen, die gegen Ende des zweiten Weltkrieges entstanden sind: das Requiem von Maurice Duruflé und die Motette „Wie liegt die Stadt so wüst“ des Dresdner Kreuzkantors Rudolf Mauersberger, dazu noch Werke von Albinoni, Reger und Deutschmann.
Nördlingen - Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Udo Knauer singen und musizieren der Kammerchor St. Georg, Manuel Kundinger (Bariton), Klaus Ortler (Orgel), das Nördlinger Bachtrompeten Ensemble und Streichersolisten des Oettinger Bachorchesters. Karten gibt es noch bis 15.11. bei der Tourist-Information Nördlingen und am 18.11. ab 17:15 Uhr an der Abendkasse.
Am Anfang des Konzertes stehen zwei Vertonungen des Lutherliedes „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“, eine Nachdichtung des 130. Psalms: Als erstes eine Motette des Coburger Komponisten Gerhard Deutschmann, der 1933 in Schlesien geboren wurde und – wie tausende andere - fast noch als Kind während des Zweiten Weltkrieges von dort flüchten musste. In seinem Stück verknüpft er die vom Chor gesungenen Choralstrophen Luthers mit dem Psalmtext, der von einem Baritonsolo rezitativartig deklamiert wird. Als zweites erklingt ein Orgelchoral von Max Reger.
Es folgt die berührende Motette „Wie liegt die Stadt so wüst“. Rudolf Mauersberger schrieb sie am Karfreitag 1945 quasi inmitten der Ruinen seiner Dresdner Kreuzkirche, umgeben von den Trümmern, die die verheerenden Bombenangriffe in den Wochen zuvor hinterlassen hatten. Die Verse aus den Klageliedern Jeremias, die Mauersberger vertont, treffen mitten ins Herz. Was der alttestamentliche Prophet im 6. Jahrhundert vor Christus als Klagelied auf den zerstörten Tempel in Jerusalem verfasst hatte, klingt erschreckend aktuell,  als wäre es für die kriegszerstörten Städte aller Länder und aller Zeiten geschrieben.
Das berühmte Adagio von Albinoni, gespielt vom Nördlinger Bachtrompeten Ensemble, leitet schließlich über zum Hauptwerk in der zweiten Hälfte des Konzertes: Das Requiem des Pariser Komponisten und Organisten Maurice Duruflé entstand während der deutschen Besatzung Frankreichs und wurde an Allerheiligen 1947 erstmals aufgeführt. Die Musik ist durchdrungen von Melodien der mittelalterlichen gregorianischen Totenmesse und bekommt dadurch über weite Strecken einen schwebenden, tröstlichen Charakter. Da dieses Werk mit großer Orgel und einer solistischen Orchesterbesetzung aufgeführt wird, befinden sich die Musizierenden auf der Orgelempore. Die Stühle der Preiskategorie I sind daher mit Blick auf die Empore gestellt. (pm)
Weitere Informationen auf der Homepage: musik.sankt-georg-noerdlingen.de