Johann Huber (l.), Präsident des Amtes für Ländliche Entwicklung Schwaben, und Europaabgeordneter Markus Ferber (r.) überreichten an die Bürgermeister Robert Ruttmann (Holzheim) und Christoph Schmid (Alerheim) im Beisein von Landtagsabgeodneten Wolfgang Fackler Förderbescheide aus dem Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum.
Bild: ALE Schwaben
Jetzt haben es die Bürgermeister Christoph Schmid aus Alerheim und Robert Ruttmann aus Holzheim schwarz auf weiß. Die Gemeinde Alerheim erhält für Gestaltungsmaßnahmen bei der ehemaligen Schwalbmühle in Bühl eine Förderung von bis zu 78.000 Euro aus dem Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum, auch kurz ELER genannt. Aus dem gleichen Fördertopf, für Maßnahmen in Bergendorf und Riedheim, erhält die Gemeinde Holzheim eine Gesamtförderung von bis 269.000 Euro. Präsident Johann Huber vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben überreichte im Beisein des Europaabgeordneten Markus Ferber die Förderbescheide.
Krumbach/Landkreis - „Dem Geld darf man nicht nachlaufen. Man muss ihm entgegengehen“, zitierte Huber den griechischen Reeder Onassis. Die beiden Gemeinden haben die Mühen und Hürden der Antragstellung für dieses europäische Förderprogramm auf sich genommen und können jetzt die Ernte dafür einfahren. Neben Alerheim und Holzheim erhalten vier weitere Gemeinden aus Schwaben im Rahmen der zweiten Auswahlrunde dieses Entwicklungsprogramms eine Förderung in der Gesamtsumme von 2,4 Millionen Euro. „Die ELER-Förderung 2014 - 2020 ergänzt die nationalen Fördermittel der Ländlichen Entwicklung“, sagte Huber. Rund 5/6 des Zuschusses stammen von der Europäischen Union, der Rest sind nationale Mittel. Holzheim wie Alerheim müssen jetzt ihre Maßnahmen innerhalb von zwei Jahren realisieren. Bereits in der ersten Auswahlrunde wurden im Sommer vergangenen Jahres an neun Gemeinden Förderbescheide in der Gesamtsumme von 2,2 Millionen Euro überreicht. Wie Markus Ferber betonte, werde bei der ELER-Förderung der regionale Bezug deutlich. Er gratulierte den Gemeinden. „Europa stärkt damit den ländlichen Raum und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger hier vor Ort. Ich freue mich, dass wieder europäische Mittel nach Schwaben fließen. Ohne den europäischen Zuschuss könnten diese Projekte nämlich nicht realisiert werden“, sagte Ferber.
Die Projekte:
Bühl (Gemeinde Alerheim)
In Bühl wird der Bereich bei der ehemaligen Schwalbmühle und der Ortseingang neu gestaltet. Dabei stehen die Weiterentwicklung von Grünflächen mit Vegetationsstrukturen und die Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Schwalb mit Ausgestaltung der Gewässerbereiche sowie Entsiegelungen im Vordergrund.
Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf folgenden Punkten:
- Gestaltung der Ortseingangssituation
- Platzgestaltung an der ehem. Schwalbmühle und Schaffen eines gemeinsamen Aufenthaltsortes für die Bewohner von Bühl im Ries
- Erhalt und Verbesserung des dörflichen Charakters der Gesamtsituation
- Erlebbarmachen der Schwalb und Herstellung ihrer Durchgängigkeit
Bergendorf (Gemeinde Holzheim)
In Bergendorf sollen insgesamt vier Maßnahmen umgesetzt werden.
1. Maßnahme Umfeld Feuerwehrhaus (Dorfplatz mit Ortsstraße)
Das Feuerwehrhaus von Bergendorf ist aufgrund der fehlenden öffentlichen Einrichtungen und Gaststätten im Ort der dörfliche und gesellschaftliche Mittelpunkt von Bergendorf. Durch die Maßnahme soll das derzeit ungestaltete Umfeld des Feuerwehrhauses auf einer Fläche von ca. 380 qm aufgewertet werden, um dort einen Platzbereich als Dorfmittelpunkt zu schaffen.
2. Maßnahme Umfeld Kapelle (Dorfplatz)
Der zirka 670 qm große Bereich bei der Kapelle soll aufgewertet und ein Vorplatz mit Zugang zur Kapelle geschaffen werden. Insgesamt soll damit die Aufenthaltsqualität gesteigert und das Umfeld der Kapelle entsprechend seiner Bedeutung für das Ortsbild und das Dorfleben von Bergendorf gestaltet werden.
3. Maßnahme Spielplatz
Der Spielplatzes mit seiner idyllischen Lage am Südhang des Dorfberges und abseits von häufig befahrenen Verkehrswegen soll besser genutzt sowie attraktiver und einsehbarer gestaltet werden. Hierfür wird die untere Spielplatzebene umgestaltet, d. h. mit neuen Spielgeräten und Ausstattungsgegenständen ausgestattet sowie die vorhandenen, noch gut er-haltenen Spielgeräte, neu angeordnet. Im Westen wird zudem ein neuer Sandkasten mit Sitzbänken erstellt. So entsteht hier der mit Großgeräten ausgestattete und gut zu unterhaltende Hauptbereich des Spielplatzes. Die nördlich angrenzende Böschung wird in den Spielplatz integriert und die vorhandene Geländesituation soll für entsprechende Spielgeräte (z. B. Rutsche) genutzt werden. Insgesamt soll auf ca. 800 qm Grundfläche so ein individueller, an die örtlichen Gegebenheiten angepasster Spielplatz mit dörflichen und naturnahem Charakter entstehen, der aufgrund seiner hohen Attraktivität sowohl von den Anwohnern aus Bergendorf als auch von der Bevölkerung aus anderen Ortsteilen bzw. von Durchreisenden (z. B. Radfahrer) genutzt wird.
4. Maßnahme Straße „Mühlbachweg“ (Ortsstraße)
Die überplante Ortsstraße wird auf einer Länge von ca. 115 m erneuert, d. h. im Vollausbau ausgebaut. Der Ausbau erfolgt dabei sehr bestandsnah, d. h. dass die Straßenränder und damit die Straßenbreite sowie der Umfang der befestigten Flächen bleiben nahezu unverändert.
Riedheim (Gemeinde Holzheim)
In Riedheim sollen ebenfalls vier Maßnahmen umgesetzt werden.
1. Maßnahme Schützenheim
Der derzeit asphaltierte und das Dorfbild negativ prägende Bereich der Hoffläche (ca. 400 m2) vor dem Schützenheim soll gepflastert und damit optisch aufgewertet werden. Aufgrund der vorhandenen Wegeverbindungen, Zugänge und Einfahrten und der multifunktionalen Nutzung des Areals als Veranstaltungs- oder Parkfläche ist es dabei notwendig, dass der gesamte Hof als zusammenhängende Fläche nutzbar ist. In Verbindung mit dem Ausbau der Kreisstraße und der Umgestaltung der Hoffläche am Schützenheim bietet sich die einmalige Chance die Überschwemmungen im Ortskern von Riedheim dauerhaft und nachhaltig zu verhindern.
2. Maßnahme Schaftränke (öffentliche Freianlagen mit Spielgeräten)
Die überplante Grünfläche (ca. 770 m2) soll aufgewertet und als Spielplatz umgestaltet werden, da es in Riedheim bisher keinen Spielplatz gibt. Zudem soll der Zugang zum Osterbach ermöglicht und dieser besser erlebbar gemacht werden. Hierfür wird nach Vorbild der früher an gleicher Stelle bereits bestehenden Schaftränke ein flacher Zugang zum Bach angelegt.
3. Maßnahme Umfeld Kapelle (öffentliche Freianlagen)
Die Kapelle soll freigestellt und damit optisch mehr in den Dorfmittelpunkt gerückt werden. Grundgedanke ist dabei die Schaffung einer zentralen Rasenfläche, welche als Dorfanger auch für Feste und Veranstaltungen an der Kapelle genutzt werden kann. Den Rahmen für diesen Dorfanger bildet ein neuer Fußweg. Dieser beginnt bei der Bushaltestelle, führt zum Vorplatz bei der Kapelle und schließt wieder am Gehweg an der Kreisstraße DON 34 an.
4. Maßnahme Straße „Am Bach“ (Ortsstraße)
Die überplante Ortsstraße wird auf einer Länge von ca. 80 m erneuert, d. h. im Vollausbau ausgebaut. Der Ausbau erfolgt dabei sehr bestandsnah, d. h. dass die Straßenränder und damit die Straßenbreite sowie der Umfang der befestigten Flächen nahezu unverändert bleibt.(pm)