6. Oktober 2018, 08:00

Landtagswahl: Zur Sache ... Eva Lettenbauer

Landtagskandidatin des Bündnis 90/Die Grünen, Eva Lettenbauer (BIld: Ammy Berent). Bild: DRA
Am 14. Oktober 2018 finden in Bayern die Landtagswahlen statt. Auch Eva Lettenbauer, Direktkandidat des Bündnis 90/Die Grünen, kandidiert für den Landtag und hat sich unseren Fragen gestellt. 
Guten Tag Frau Lettenbauer, Sie sind mit 25 Jahren mit Abstand die jüngste Direktkandidatin im Landkreis. Würden Sie Ihr Alter eher als einen Vorteil oder eher als einen Nachteil sehen?
Mir ist es sehr wichtig, dass im Landtag junge und ältere Leute mit verschiedensten Hintergründen mitbestimmen. Nur 3% der Abgeordneten im Landtag sind bisher unter 40, das ist deutlich zu wenig. Niemand ist unter 30. Die junge Generation muss aber über die Zukunft mitentscheiden können. Deshalb sehe ich mein Alter auf keinen Fall als Nachteil, sondern eher als Vorteil an.
Sie plädieren für eine „Energieversorgung aus 100% erneuerbarer Energie bis 2030 in Bayern“. Wie, glauben Sie, kann dies auch im Landkreis Donau-Ries realisiert werden? 
Um in Bayern die Klimaziele zu erreichen und unabhängig von Atomkraft sowie den endlichen Ressourcen Erdgas und Kohle zu werden, braucht es einen massiven Ausbau von erneuerbarer Energieerzeugung und Speicherinfrastruktur. Die Windkraftblockade in Bayern will ich beenden. Auch sehe ich im Landkreis Potential für deutlich mehr Solarenergie. Viele Dachflächen sind noch leer. Biogasanlagen müssen davon weg, vor allem auf Mais zu setzen, sondern auf einen nachhaltigen Energiepflanzenmix und Güllevergärung.
Geht der Naturschutz nicht manchmal zu weit, sodass manche sinnvolle Projekte verhindert werden?
Wir erleben, dass Umweltschutz dringend nötig und die Klimakrise ganz konkret für alle Menschen und besonders auch in der Landwirtschaft zu spüren ist. Deshalb ist es wichtig, den immensen Flächenverbrauch zu beenden. Klare Vorgaben sorgen für intelligenteres Bauen. Wir brauchen keine unnötigen Schnörkel im Straßenbau, sondern vor allem Instandhaltung statt Neubau. Ortszentren sollen attraktiv bleiben und bei Einkaufszentren oder Logistikhallen muss genau hingeschaut und in die Höhe gebaut werden. Naturschutz und eine gute Infrastruktur sind vereinbar. Mehr noch: auf lange Sicht können wir nur gut leben und den Klimawandel abschwächen sowie die Artenvielfalt erhalten, wenn wir unsere Umwelt schützen.
Was ist Ihr Wahlversprechen für den Landkreis?
Ich will Sachpolitik für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen, für längere gemeinsame Schulzeit, für gerechte Entlohnung gerade auch von Frauen und ein menschliches Bayern in Europa machen. Ich habe stets ein offenes Ohr für alle Bürgerinnen und Bürger und will mit guten Vorschlägen wieder Ernsthaftigkeit und Haltung in die politische Diskussion bringen.


25 Jahre alt

Wirtschaftsingenieurin

Ledig

Wohnhaft in Reichertswies (Gemeinde Daiting)