MdEP Manfred Weber (CSU) bei seiner Rede in Harburg. Bild: privat
Der Ortsverband der CSU Harburg empfing am gestrigen Donnerstag den stellvertretenden Parteivorsitzenden CSU Manfred Weber im Gasthof “Straussen” in Harburg. Im voll besetzten Saal im 1. Stock fanden sich 150 Gäste ein. Für den musikalischen Rahmen sorgte „Sieben auf einen Streich“ von der Stadtkapelle Harburg e.V.
Harburg - “Einen der beliebtesten Politiker Europas”, so begrüßte der Vorsitzende des CSU Ortsverband Harburg Wolfgang Stolz den prominenten Gast aus Brüssel. Wenn Manfred Weber komme, seien alle anderen auch da, so Stolz weiter und begrüßte die anwesenden Kandidaten der CSU: Landtagslistenkandidat Franz Ost, Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler, Direktkandidat für den Bezirkstag Peter Schiele und Bezirkstagslistenkandidatin Claudia Marb. Besonders in einer Zeit in der Europakritiker medienwirksam Aufmerksamkeit bekämen, wenn sie ihre Forderung zurück in die Kleinstaaterei forderten, sei es wichtig, Europa nicht aufzugeben. Stolz freue sich daher über den Besuch des Europaabgeordneten Manfred Weber und auf dessen Rede.
Im Anschluss an Stolz, verwies Wolfgang Fackler in seiner Rede auf die noch 53 % unentschlossenen Wähler. Kämpferisch forderte er seine Mitstreiter auf, auch in den letzten heißen Tagen noch einmal richtig Gas zu geben. Ziel und Anspruch sei es 40% zu erreichen. Den Kandidaten und Helfern dankte er für ihr Engagement bei den Haustürbesuchen und für ihre Unterstützung. “Bayern steht gut da”, so Fackler weiter. Dies sei unter anderem ein Verdienst der CSU, die in den letzten 70 Jahren den Freistaat geprägt hätte. Dies sei auch Grund dafür, dass Bayern die Nummer eins in Deutschland sei. Man Spiele hier in der Champions League. Verantwortlich für den Unfug seien nicht nur diejenigen die ihn machten, sondern auch diejenigen, die ihn nicht verhinderten, so bezog Fackler klar Stellung zum Erstarken der Rechtspopulisten. “In Bayern ist kein Platz für Rechtspopulisten”, so Fackler weiter.
Europa unabhängig machen
Dass es am Sonntag um verdammt viel ginge, sei der Grund seines Besuches, so Manfred Weber. Der stellvertretende Parteivorsitzende der CSU stellte klar: “Die Landtagswahl ist eng verknüpft mit Europa”. Alle Europäer müssten Kraft aufbringen und gemeinsam zusammenstehen. Den Grund für das Erstarken des Populismus sieht Weber darin, dass in der Politik eben nicht mehr über die Zukunft gesprochen wird, sondern nur noch Tagesereignissen hinterher gelaufen wird. Er forderte daher, wieder Visionen für die Gesellschaft zu benennen und Richtungen vorzugeben, wie einst Kohl, der den Euro auch gegen große Bedenken in der Bevölkerung durchgesetzt habe, dies sich aber im Nachhinein als richtig herausgestellt hat. Eine Vision von Weber ist es, Europa unabhängig zu machen, von Entscheidungen im weißen Haus und Trump. Schließlich sei man zusammen in der EU wirtschaftlich stärker als die USA. “Es ist 100 mal besser die EU zu verbessern, als die EU zu verlassen”, so kommentierte Weber den Brexit. Langsam werde auch allen Beteiligten klar, welche Probleme der Austritt mit sich bringe. Man bereite sich in Großbritannien bereits jetzt schon auf Engpässe bei Medikamenten vor. Dem Brexit stellte Weber die Vorteile einer EU gegenüber. So habe man nicht nur die Finanzkrise der letzten 10 Jahre gut gemeistert, sondern auch 13 Millionen Arbeitsplätze in der EU geschaffen. Bayern stehe auch deswegen so gut da, weil EU-Subventionen in die Grenzregionen geflossen seien, so Weber abschließend
Auf Nachfrage zur Situation und Zukunft des Ankerzentrum bezog Fackler klar Stellung: “Die Einrichtung wird Ende 2019 geschlossen”. Dies sei so vertraglich festgehalten. Ebenfalls sei die Aufnahme von 500 Flüchtlingen mit Bleibeberechtigung im Landkreis Donau-Ries vom Tisch.