Ein Szenenpfad war Teil der Feier zum 20-jährigen Bestehen der Musical Company. . Bild: Daniela Graf
Die Musical Company hat Grund zu Feiern. Seit 20 Jahren initiieren Darsteller und Team des Gymnasiums Donauwörth unter der Leitung von Heidi Thum-Gabler und Wolfgang Gabler diverse, kulturell hochgradige Bühnendarbietungen. Am 15. April erwartete die Gäste ab 15:00 Uhr im Hof des Schlosses Harburg ein sogenannter „Szenenpfad“ aus den Musicals, die in den letzten zehn Jahre inszeniert wurden.
Harburg - Um 17:00 Uhr begann das „Musical Unplugged“-Konzert. Da die circa 250 Karten innerhalb von zwei Tagen ausverkauft waren, hatte sich die Company entschlossen, die Gäste auch zur Generalprobe, die mittags stattgefunden hatte, einzuladen. Die aktuellen Mitglieder des Ensembles präsentierten: Petticoat & Jeans, Cats, Ein Sommernachtstraum, Kleider machen Liebe, Jekyll und Hyde sowie Bad Girls. Die Besucher zeigten sich begeistert. Vor Beginn der Veranstaltung gab es einen Empfang für die Ehrengäste, bei welchem Softdrinks, Sekt und Häppchen serviert werden, gefolgt von einer „Hound Dog“- Einlage von der stimmgewaltigen Darstellerin Carla Luxenhofer. Der Szenenpfad sei etwas „ganz neues“ und man freue sich nun auf das Konzert, so Doris Thürheimer, erste Vorsitzende des Bildungswerks Harburg. Oberstudienrat Karl Auinger, der Schulleiter des Donauwörther Gymnasiums, bedankte sich für die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Nach dem Empfang ging es im Fürstensaal von Schloss Harburg weiter. Heidi Thum-Gabler, die Leiterin der Musical Company, und Co-Moderator Valentin Willner, ehemaliger Abiturient und mittlerweile Polizist, führten durch den Abend. Zum Gelingen der Veranstaltung hatten auch die Stadt Harburg, die gemeinnützige Fürst zu Oettingen-Wallerstein Kulturstiftung und die Volkshochschule Donauwörth beigetragen.
Das beste der letzten 10 Jahre
Die Band unter Leitung von Wolfgang Gabler besteht aus ehemaligen Schülern, die im Laufe der Veranstaltung durch andere Musiker erweitert bzw. abgelöst werden. Alle Darsteller werden namentlich und mit Werdegang vorgestellt. Viele haben sich für ein Studium, einige aber auch für eine Ausbildung oder vereinzelt Auszeit entschlossen. Im Jahre 2008/09 zelebrierte die Musical Company ihr 10-jähriges Bestehen. Damals wurden zwei Musicals: Aida und Romeo & Julia zu „Stirb Liebe“ zusammengefasst. Jana Mazurkiewicz singt daraus eine Ballade. Die anfänglichen technischen Schwierigkeiten überbrückt sie gekonnt mit voller, lauter Stimme, ohne Mikrofon und verdient sich schallenden Applaus. Thomas Kroczek, dessen Tenorstimme damals ausschlaggebend für die Songauswahl war, duettiert mit Alexandra Ernst „Sind die Sterne gegen uns“ und im Anschluss mit Anna Auinger „Liebe“. Nach dem Tod des wohl berühmtesten Liebespaares, klagt der Fürst von Verona, gesungen von Niklas Schreier sein Leid in „Viva Verona“. 2010 und 2011 entführten die Schauspieler das Publikum in die 50er Jahre: Mit „Petticoat & Jeans“ füllten sie die Räumlichkeiten des Gymnasiums. Johanna Fürst und Angelika Lang brillieren mit den aus Grease bekannten Songs: „Freddy my love“ und „There are worse things I could do“. Ein Jahr später war das Musical „Kleider machen Liebe“ zu sehen. Mit „Cats“ (2013) war das Gymnasium Donauwörth das erste Amateurensemble, welches das Stück aufgeführt hat.
Nach einer 20-minütigen Pause durfte das Publikum zwei Balladen aus dem 2014 gespielten Musical „Jekyll & Hyde“ lauschen. Darauf folgte Aliena Müller in der Rolle von Puck mit „Schabernack der Nacht“ (2015, aus: Ein Sommernachtstraum), gefolgt von einem Quartett mit dem Lied „Alle Frauen wollen nur das eine“. Im Jahr 2016 standen dann 40 Titel ohne Sprechtext auf dem Programm: „Stand by me“. Die ausgewählten Songs „Kansas City“ und „Teach me“, aufgeführt mit tollen Tanzeinlagen, veranlassten die Zuschauer zum Mitwippen.
Mit „Bad Girls“ (2017) schaffte die Musical Company erneut eine Premiere. Sie waren das erste Ensemble im deutschsprachigen Raum, das sich getraut hat, das Stück aufzuführen. Zunächst musste der englische Text ins Deutsche übersetzt werden. Nach fünfmonatiger Arbeit brachte der Verlag zum gleichen Zeitpunkt eine deutsche Version heraus. Da die Donauwörther aber stolz auf ihre Leistung waren, spielten sie das von ihnen übersetzte Musical. Bei der Jubiläumsveranstaltung sangen sie daraus "Freedom Road“, „First Lady“ und „Don't waste your time on me“. Der letzte Song des Abends „Stand by me“ wurde von allen Sängern zelebriert“. Ein grandioses Musical Konzert neigte sich so dem Ende. Rosen wurden verteilt und Danksagungen ausgesprochen. Abschließend sagte Doris Thürheimers: „tolle junge Leute, auf die man stolz sein kann."
Wer sich selbst vom Können des ca. 50-köpfigen Ensembles überzeugen möchte, kann das im Sommer tun, denn dann sind die Mitglieder des Ensembles in „Saturday Night Fever“  zu sehen. Wer mehr über die Geschichte der Musical Company erfahren möchte, kann die Austellung „20 Jahre Musical Company“  besuchen, die vom 3. bis 10. Juni im Zeughaus in Donauwörth stattfindet.