Die derzeitige Parksituation am Donau-Ries-Klinikum ist nicht optimal Bild: Mara Kutzner
Viele Bauausschussmitglieder haben sich in der gestrigen Sitzung gegen ein Parkhaus im Stauferpark ausgesprochen. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, um die Parksituation an der Klinik zu verbessern. 
Donauwörth -  Die Verkehrssituation im Stauferpark und in der Neudeggersiedlung spitzt sich zu: Schüler nutzen den Weg über die Neudeggersiedlung als Schleichweg ins Schulzentrum, Patienten und Klinikbesucher finden kaum Parkplätze rund ums Krankenhaus. Das „gemeinsamen Kommunalunternehmen Donau-Ries Kliniken und Seniorenheime“ (gKU) baut im hinteren Bereich der Allee, hinter der Onkologie einen neuen Parkplatz. Dieser ist für Krankenhausmitarbeiter gedacht, nicht aber für Patienten oder Besucher. Anwohner aus der Neudeggersiedlung haben sich deswegen an den Stadtrat, den Landrat, den Klinikvorstand sowie an den Oberbürgermeister gewandt. Sie befürchten eine weitere Verkehrsbelastung im hinteren Bereich der Neudegger Allee.
Stadt, Landratsamt und gKU haben nun ein Münchner Ingenieurbüro für Verkehrsplanung beauftragt, um die Parksituation im Stauferpark zu untersuchen. Die Ergebnisse wurden dem Bauausschuss gestern vorgestellt. Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Neudegger Allee zwischen Schulen und Krankenhaus täglich von 2.800 Fahrzeugen befahren wird. Darunter sind einige, die den Stauferpark als Durchgangsweg nutzen. Stellplätze gibt es im Stauferpark 1.129. Addiert sind da auch Mitarbeiter- und Lehrerparkplätze. Dass jeder der sucht, auch eine Parklücke findet, dafür benötigt man 120 Parkplätze mehr im Stauferpark
Viele Mitglieder sind gegen Parkhaus im Stauferpark
Die Untersuchungen zeigen aber auch: Während die Parkplätze direkt an der Donau-Ries-Klinik stark ausgelastet sind, gibt es kostenfreien Stellpätze im vorderen Bereich des Stauferparks (gegenüber Kaufland). Diese sind teils den ganzen Tag über nur zu knapp 20 Prozent belegt sind. Dass aber Patienten oder Klinikbesucher diese Parkplätze nutzen, wie es Stadtrat Albert Riedelsheimer (Grüne) vorgeschlagen hat, erscheint unrealistisch.
Der Vorschlag des Ingenierbüros, auf der Wiese vor dem Spielplatz und der Skater-Anlage einen Parkplatz oder ein Parkdeck zu errichten stößt einigen Bauauschuss Mitgliedern sauer auf. "120 Parkplätze auf dieser Fläche werde ich nie zustimmen", so Günther Schwendtner (SPD). Seine Meinung: Das gKU soll ein Parkdeck am jetzigen Klinikparkplatz bauen, was laut Krankenhaus aus statischer Sicht allerdings nicht gehen würde.
Auch Riedelsheimer ist gegen die Flächenversiegelung im Stauferpark. "Es handelt sich nicht nur um eine Grünfläche, sondern auch um die grüne Lunge in dieser Stadtgebiet". Stefanie Museaus (PWG) schloss sich ihren Vorrednern an: "Parkplätzen an dieser Stelle werde ich nicht zustimmen." Sie schlägt dagegen ein Parkhaus auf dem gegenüberliegenden ungenutzten Fußballfeld des Schulgeländes vor. Brigitte Kundinger-Schmitt (SPD) vermutet, die Verkehrsanalyse entspricht nicht den Tatsachen. Sie ist sich sicher, dass am Morgen vor Schulbeginn noch viel mehr als 51 Fahrzeuge, die Neudeggersiedlung als Abkürzung ins Schulzentrum nutzen.
Wolfang Fackler (CSU) fragte seine Vorredner, die reihenweise ein Parkhaus im Schul- und Sportzentrum abgelehnt hatten: "Was, wenn keine Alternative, die jetzt ausgesprochen wurde funktioniert?" Schwendter antwortete: "Man muss erst intensiv prüfen, bevor die Wiese versiegelt wird". Manfred Hofer (EBD) meint, dass der Stauferpark nicht wegfalle, würde an dieser Stelle ein Parkhaus gebaut. "So schlecht ist der Vorschlag nicht", sagte er. Birgit Rößle (CSU) schlug dagegen vor, zu prüfen, ob ein unterirdisches Parkhaus möglich wäre. Gustav Dinger (ödp) äußerte sich abschließend: "Grünflächen sollten erhalten bleiben! Den vorderen Parkplatz im Stauferpark besser nutzen, dann hat man hinten am Krankenhaus mehr Platz."
Schließlich einigte man sich darauf, in den Fraktion und Gruppen weiter zu erörtert, ob und wo neue Parkmöglichkeiten geschaffen werden könnten. Der Ausschuss wünscht sich die Betrachtung verschiedener möglicher Alternativen.
Parkleitsystem soll Abhilfe schaffen 
Um die Verkehrsverhältnisse aber schnell zu verbessern, hat man sich mit dem gKU bereits darauf geeinigt, dass die Zufahrt zu den neuen Mitarbeiterparkplätze bei der Onkologie über die Haupteinfahrt des Klinikums erfolgt. Dadurch soll die Neudegger Alle zwischen Krankenhaus und Wohnsiedlung entlastet werden. Zudem wird versucht, die öffentlichen Parkplätze im Bereich der Onkologie bzw. Mund-, Kiefer-Gesichtschirurgie durch einen Tausch mit Mitarbeiterparkplätzen in den Bereich des öffentlichen Parkdecks zu verlegen. Eine Verbesserung möchte man auch durch ein Parkleitsystem am Krankenhaus und im gesamten Stauferpark erreichen. Damit soll sich auch der "Suchverkehr" reduzieren. All das begrüßte der Ausschuss einhellig.