Bild: Landratsamt Donau-Ries
Landrat Stefan Rößle will Ehrenamtliche bei der Verlegung von Flüchtlingen künftig miteinbeziehen und verspricht „lösungsorientertes Vorgehen“. Bei einem Gesprächstermin am Donnerstag konnte eine Kompromisslösung zwischen Monheimer Helfern und dem Landratsamt gefunden werden. 
Monheim/Donauwörth – Der Landkreis Donau-Ries erhält seit Monaten kaum mehr Zuweisungen neuer Asylsuchender. Außerdem werden immer mehr vor Ort lebende Asylbewerber anerkannt oder müssen die Rückreise in ihre Heimat antreten, weshalb die Zahl im Landkreis lebender Flüchtlinge von Tag zu Tag sinkt. Aus diesem Grund werde das Landratsamt Donau-Ries mehrere auslaufende Mietverträge von Asylunterkünften nicht verlängern. Wir sind zur Wirtschaftlichkeit verpflichtet und wollen die Möglichkeit nutzen, Mietzahlungen zu senken und Kosten einzusparen“, erklärte Landrat Stefan Rößle.
Diese Vorgehensweise ruft allerdings ehrenamtliche Helfer auf den Plan, die ihre geleistete Integrationsarbeit damit zunichte gemacht sehen.  Am Donnerstag stand deshalb ein Gespräch zwischen dem Landrat und Ehrenamtlichen aus Monheim sowie Bürgermeister Günter Pfeffer an. Das Landratsamt teilte mit, dass man hier bemüht gewesen wäre, eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Für Lydia Pfefferer vom ehrenamtlichen Helferkreis aus Monheim ist die Lösung weniger zufriedenstellend. Eine Mutter mit drei Kindern aus der Unterkunft aus der Treuchtlingerstraße darf in Monheim bleiben. Alle anderen 17 Personen werden nach Nördlingen umziehen.
Besonders kritisiert haben auch andere Helferkreise aus dem Landkreis, dass gerade aus deren Gemeinden Flüchtlinge wiederum nach Monheim verlegt werden. Das Landratsamt erklärt das mit den Nationalitäten der Asylbewerber. Die Flüchtlinge aus der Treuchtlingerstraße stamme alle aus Ländern aus Afrika. Man habe schlechte Erfahrungen gemacht, wenn Flüchtlinge verschiedenster Nationalitäten in einer Unterkunft zusammenleben. Lydia Pfefferer kann das nicht bestätigen.
Positiv sieht Lydia Pfefferer aber, dass der Landrat Gesprächsbereitschaft gezeigt hat und in Zukunft bei solchen Problemen mit Helfern sprechen möchte. „Wir wollen Ehrenamtliche bei Verlegungen verstärkt miteinbeziehen“, bestätigte auch Rößle, „auch wenn es nicht möglich sein wird, alle Betroffenen zukünftig in der gleichen Gemeinde unterzubringen wie bisher.“ In begründeten Einzelfällen wolle aber nach Lösungen gesucht werden, so der Landkreischef. Derartige Gründe können beispielsweise bestehende Arbeitsverträge darstellen.
Kompromisslösungen auch für Wemding und Asbach-Bäumenheim 
Bezüglich der Schließung einer Unterkunft in Wemding konnten ebenfalls einvernehmliche Lösungen gefunden werden. Dies erfolgte in einem gemeinsamen Gespräch mit den ehrenamtlichen Helfern, Landrat Stefan Rößle und Bürgermeister Dr. Martin Drexler. Ein ähnliches Ergebnis konnte bereits zuvor zwischen den Ehrenamtlichen in Asbach-Bäumenheim, Bürgermeister Martin Paninka und dem stellvertretendem Landrat, Reinhold Bittner erzielt werden. „Das muss auch in Zukunft der Weg sein“, betonte Kreischef Stefan Rößle „Wir danken den ehrenamtlichen Helfern für ihr Engagement und wollen sie bei anstehenden Verlegungen verstärkt miteinbeziehen, wenngleich sich die Lösungsfindung nicht einfach gestaltet“, so Rößle weiter. (pm/mk)