Durch die Freilegung der steilen Wände in der kleineren Sandgrube im Geotop Glaubenberg, wurden mögliche Nistplätze für die vom Aussterben bedrohten Wildbienen geschaffen. . Bild: Uli Winkler
Bei ihrem Abschlussseminar brachten sich FÖJ’lerInnen des Bunds der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ) am 11. Juli gleich bei drei Landschaftspflegeaktionen im Landkreis Donau-Ries mit hohem Einsatz ein.
Landkreis - Los ging es am Vormittag am Zeltlagerplatz bei Tapfheim. Uli Winkler, FÖJ-Bildungsreferent beim BDKJ, stellte den Ablauf vor und warb für die Aktion im Geotop Glaubenberg bei Harburg-Großsorheim. Friederike Raab, Bund Naturschutz (BN) Vorsitzende der Ortsgruppe Tapfheim, beschrieb die geplante Maßnahme im Donauried. Hier ist der BN Tapfheim seit Jahrzehnten ehrenamtlich tätig und pflegt die dortigen Streu- und Orchideenwiesen. Über ganz unterschiedliche Naturschutzprojekte im Landkreis Donau-Ries berichtete der Geschäftsführer der Heide-Allianz Werner Reissler, der beim Landkreis auch für die Koordination verschiedener Projekte im Bereich Naturschutz verantwortlich ist und stellte die Maßnahme am Wedelbuck bei Harburg vor.
Streu- und Orchideenwiesenpflege zwischen Schwenningen und Donaumünster
Auf insgesamt neun Flächen von Schwenningen bis Donaumünster unterstützte ein Teil der jungen Erwachsenen die Ortsgruppe Tapfheim. Sie halfen das gemähte Gras von den Rändern, Mulden und schwer zugänglichen Flächen in die Wiesen zu rechen, damit es von den Maschinen gut aufgenommen werden konnte und das Streu vollständig aus den wertvollen Orchideenwiesen entfernt werden konnten. Nach anstrengenden Stunden gab es von der Ortsgruppe Tapfheim kühle Getränke und eine Brotzeit bei der reger Austausch zu aktuellen Umweltthemen stattfand.
Pflegearbeiten am Wedelbuck in Harburg
Weitere zehn FÖJ-lerInnen fanden sich am Wedelbuck in Harburg ein, um den Bund Naturschutz bei seinem Einsatz für die Heidepflege zu unterstützen.
Das Hauptaugenmerk der Pflege lag bei den Stockausschlägen und dem Gehölzaufkommen, welches mit Motorsense, Astscheren und Heugabeln bekämpft wurde. Tatkräftig unterstützt wurde diese sehr anstrengende Aktion von drei Mitgliedern des Bund Naturschutz Teams, welche neben der Arbeit auch die Besonderheiten der Trockenrasenflächen mit ihrer einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt erläuterten. Mit großem Einsatz konnten über 1000 m² wieder der Schafbeweidung zugänglich gemacht werden. Am Ende dieser sinnvollen Naturschutzaktion wurde die erschöpfte Gruppe von der Schäferin Simone Prinzig mit einem Kaffee empfangen. Dabei fand ein informatives Gespräch über das Thema Schäferei statt. Für die Entsorgung des Grünguts und die Verpflegung vor Ort bedankt sich Michael Ziegelmeier vom BN bei Landschaftspfleger Karlheinz Kilian und der Stadt Harburg.
Landschaftspflegemaßnahmen am Geotop Glaubenberg
Der Rest der Gruppe betätigte sich in verschiedenster Weise im Geotop Glaubenberg bei Harburg-Großsorheim, eines der sechs ausgebauten Geotope des Geoparks Ries. Betreut wurde die Aktion von Uli Winkler und Kurt Kroepelin, Geologe und Geoparkführer im Geopark Ries. Durch die Freilegung der steilen Wände in der kleineren Sandgrube, wurden mögliche Nistplätze für die vom Aussterben bedrohten Wildbienen geschaffen. Außerdem halfen die Freiwilligen beim Zusammenrechen von grobem Grasschnitt in der Umgebung, beim Zurückstutzen von verschiedenen Sträuchern und beim Freilegen eines Reptilienwalles in der zweiten größeren Grube. Des Weiteren wurde das Geotop von dem invasiven Neophyten „Orientalisches Zackenschötchen“ sowie von anderem störenden Bewuchs befreit.
Gerade in der heutigen Zeit sind ehrenamtliche Tätigkeiten wie diese essentiell für die Erhaltung der regionalen Biodiversität und stellen eine absolute Notwendigkeit dar, um den vielfältigen Aufgaben im Natur- und Artenschutz gerecht zu werden.
Für Interessenten besteht am 1. September ab 9 Uhr die Möglichkeit, beim 2. großen Pflegeeinsatzes der Ortsgruppe Tapfheim an Streuwiesen entlang der Donau mitzuwirken. (weitere Informationen: Friederike Raab 09070/443017). (pm)