22. Mai 2018, 08:22

Vom Warenlager zur modernen Bank

Die Hauptgeschäftsstelle der RVB Wemding eG. Bild: Deutscher Raiffeisenverband; VR Banken
In unserer blättle-Rubrik "damals und heute" haben wir uns anlässlich des 200. Geburtstags von Friedrich Wilhelm Raiffeisen mit dem Genossenschaftsgedanken des Sozialreformers beschäftigt. Heute sind aus den kleinen Dorf-Genossenschaften, die Raiffeisen ins Leben gerufen hat,
Nördlingen - 1972 wurde parallel zur Gründung des Landkreises Donau-Ries der VR-Kreisverband Donau-Ries ins Leben gerufen. Er besteht heute aus der Raiffeisen- Volksbank Donauwörth eG, der Raiffeisen- Volksbank Ries eG und der Raiffeisen-Volksbank Wemding eG. Er vertritt die Interessen der VR-Banken nach innen, zum Beispiel in Ausschüssen im Genossenschaftsverband Bayern, und nach außen, beispielsweise in Gremien des Landkreises, der IHK, der HWK, des BBV, des Wirtschaftsförderverbands. Was das Besondere am Genossenschaftsmodell ist, erklärt Paul W. Ritter, der Vorsitzende des VR-Kreisverbandes: „Unser Geschäftsmodell ist einzigartig in der Bankenwelt. Und bringt auch einige Vorteile mit sich. Bei uns sind die Mitglieder gleichzeitig die Eigentümer der Bank. Sie sind mit einem oder mehreren Geschäftsanteilen an ihrer Bank beteiligt und können an demokratischen Entscheidungsprozessen mitwirken. Bei Entscheidungen, die in der Mitgliederversammlung getroffen werden, zum Beispiel bei einer geplanten Fusion, ist eine dreiviertel Mehrheit notwendig“, so Ritter. Jeder Bankberater spreche also eigentlich immer gleichzeitig mit seinem Kunden und einem Eigentümer – einem von 56557 im Landkreis. „Dennoch ist eine Genossenschaftsbank kein Selbstläufer, schließlich müssen wir für die Kunden trotzdem interessant bleiben und genug Auswahl bieten, so dass sie ihre Bankgeschäfte mit uns machen möchten“, sagt Paul W. Ritter.
Auch nach 170 Jahren noch aktuell
Obwohl das Modell mittlerweile über 170 Jahre auf dem Buckel habe, sei es eigentlich aktueller denn je. Nicht nur im Bankwesen sondern auch in anderen Lebensbereichen werde das Modell Genossenschaft mittlerweile praktiziert. Unter anderem bei den Dorfl äden, im Wohnbau oder bei der ärztlichen Versorgung und in Zukunft werde sich das noch verstärken. Das zeige, dass Raiffeisen vor 200 Jahren genau richtig lag, so Ritter „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele. Genau diesen Grundsatz von Friedrich Wilhelm Raiffeisen praktizieren wir in unseren Häusern. In einer Zeit, in der die Dinge immer komplexer und unübersichtlicher werden, wollen viele Menschen einen Lotsen in Finanzfragen“, ist sich Ritter sicher. „Dabei macht es natürlich einen Unterschied, ob ich Kunde bei einem Großkonzern ohne persönlichen Bezug bin oder mir eine lokale Bank ausgesucht habe, wo Unternehmerherzen mit Bezug zur Heimat schlagen, die auf Veränderungen vor Ort fl exibel reagieren können. Der persönliche Kontakt ist bei uns sehr wichtig“, so Ritter. Diesen persönlichen Kontakt pfl egen die drei Raiffeisen Volksbanken an 47 Geschäftsstellen im Landkreis. „Wir sind da, wo Raiffeisen uns wollte: vor Ort bei den Menschen in unserer Heimat“, so Ritter.