Ob das Haus tatsächlich abgerissen wird, ist noch unklar. Bild: Matthias Stark
Die Diskussion um das "Wagenknechthaus" geht weiter. Das Haus soll, so hat es der Stadtrat beschlossen abgerissen werden. Gegen diese Entscheidung gab es auch immer wieder kritische Stimmen. Jetzt mischt sich auch der bayerische Landesdenkmalrat in die Diskussion ein. Ob das Haus doch nicht abgerissen wird, entscheidet aber ein anderes Gutachten. 
Donauwörth Das sogenannte "Wagenknechthaus" in der Reichstraße soll abgerissen werden.  In die, trotz bereits erteilter Abbruchgenehmigung, noch immer schwelende Diskussion kommt neuer Wind. Grund für die Debatte: Das alte Bürgerhaus in der unteren Reichsstraße stammt aus dem Jahr 1317 und ist somit das älteste Bürgerhaus in ganz Bayern. Das Landesdenkmalamt sprach sich zuletzt gegen den Abriss aus und nannte das Vorgehen einen "Verfahrensfehler". In einem Beschluss des Landesdenkmalrates vom 4. November 2016 heißt es nun: "Das Gebäude Reichsstraße 12/12a, Donauwörth, ist erwiesenermaßen eine der ältesten Profanbauten Bayerns. Der baugeschichtliche Rang und der historische Zeugniswert des Gebäudes verlangen höchste Anstrengungen zum Erhalt des Bauwerks"
Der Erhalt sei laut statisch-konstruktivem Gutachten und nach Beurteilung durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege möglich. Deshalb fordert der Landesdenkmalrat die Stadt Donauwörth auf, "die herausgehobene Bedeutung des Baudenkmals" durch sorgfältige und rücksichtsvolle Behandlung zu würdigen. dies soll im Rahmen eines erneuten, fachlichen korrekten und rechtlich geordneten Verfahren geschehen, heißt es vom Landesdenkmalrat. Von der Stadt Donauwörth erwartet der Rat nun, die "bislang unzureichend erscheinende Einbeziehung denkmalfachlicher Belange" in den Entscheidungsprozess mit einzubeziehen. Auch das öffentliche Interesse an diesem Fall soll berücksichtigt werden. Laut Landesdenkmalrat soll der Erhalt des Gebäudes sowie seine Instandsetzung als vorrangiges Ziel verfolgt werden.
Gutachten soll Klarheit schaffen
Der Beschluss des Landesdenkmalrates zum Wagenknechthaus sei der Stadt Donauwörth bekannt. Es ist aber ein anderes Gutachten, welches Klarheit in die Diskussion bringen soll. Ende Oktober gab es - wie berichtet - einen Runden Tisch zum Thema "Wagenknechthaus". Regierungspräsident Karl Michael Scheufele, Generalkonservator Mathias Pfeil und Oberbürgermeister Armin Neudert konnten sich nicht auf ein "Ja" oder "Nein" zum Abriss einigen. Eine bei diesem Treffen geforderte ausführlichere Begründung des Abbruchbescheides habe die Stadt Donauwörth der Regierung von Schwaben inzwischen vorgelegt, heißt es in einer Stellungnahme der Stadt.
Die Regierung von Schwaben soll nun das endgültige Urteil fällen, sie steht im Gegensatz zum Landesdenkmalrat in einer Rechtsbeziehung mit der Stadt Donauwörth. Die Entscheidung steht noch aus, mit einem Ergebnis wird in den nächsten Wochen gerechnet.