22. Mai 2018, 11:38

Wenn Konfirmanden auf ihren Pfarrer losgehen

. Bild: Christina Zuber
Nach der Konfirmation gehen viele Gruppen mit ihrem Pfarrer zum Essen und feiern den Abschluss der intensiven Konfirmandenzeit zusammen. Pfarrer Andreas Gatz war das zu wenig. „Ich wollte den Jugendlichen darüber hinaus etwas Konkretes mitgeben“, sagt er. Für „seine“ Konfirmanden aus Balgheim, Hohenaltheim und Schmähingen gab es eine sportliche Überraschung.  
Unter der Leitung von Diplom-Sportwissenschaftler Kalle Krauß führte Pfarrer Gatz die frisch Konfirmierten in einem intensiven Training in die Grundlagen der Selbstverteidigung ein.
Krauß ist Trainer für die Selbstverteidigungstechnik Krav Maga. Aufbauend auf den natürlichen Reflexen konnten die Jugendlichen viel Nützliches über die Abwehr von Schlägen oder die Befreiung aus einem Schwitzkasten lernen.
In einem Theorieblock wurde das Verhalten in einer Gefahrensituation besprochen: Wenn Weglaufen keine Option ist, so soll zunächst telefonisch die Polizei verständigt oder unbeteiligte Personen konkret um Hilfe gebeten werden.
Dann kam der Höhepunkt der Veranstaltung: Am Ende des Seminartages durften die Konfirmanden auf ihren Pfarrer losgehen und konkret zeigen, was sie gelernt hatten. Und Pfarrer Gatz übernahm dabei die Rolle des Angreifers, der jeden der Jugendlichen auch verbal ordentlich reizte. Ein bisschen Überwindung kostete es trotzdem, den beliebten Pfarrer körperlich zu attackieren.
Jeder Teilnehmer zeigte aber, wie er einen Freund aus einer brenzligen Situation befreien und vor dem perfekt aggressiv agierenden Pfarrer beschützen kann. Die Raiffeisen-Volksbank Ries hat die Kosten für den Trainer übernommen und die außergewöhnliche Aktion unterstützt. (pm)