Bald treffen die Kibitze und die großen Brachvögel wieder im Landkreis ein. Bild: Judith Kronberg



Schutzmaßnahmen für Kiebitz und Großen Brachvogel in den Wiesenbrütergebieten bei Deiningen/Alerheim, Munningen-Nordwest und Heuberg/Nittingen
Donau-Ries - Ende Februar werden die ersten Kiebitze
Schutzmaßnahmen für Kiebitz und Großen Brachvogel in den Wiesenbrütergebieten bei Deiningen/Alerheim, Munningen-Nordwest und Heuberg/Nittingen
Donau-Ries - Ende Februar werden die ersten Kiebitze und kurz darauf die Großen Brachvögel aus ihren Überwinterungsgebieten in den Wiesenbrütergebieten im Nördlinger Ries eintreffen und wenig später mit dem Brutgeschäft beginnen. Ab März sucht die Gebietsbetreuerin Judith Kronberg in ihrer Funktion als Wiesenbrüter-Beraterin die Gelegestandorte durch Beobachtungen von den Feldwegen aus, um sie in Zusammenarbeit mit den örtlichen Landwirten schützen zu können. Dieses Jahr sollen auch die stark gefährdeten Kiebitze vermehrte Aufmerksamkeit erhalten. In den oben genannten Wiesenbrütergebieten werden die Gelegestandorte der Kiebitze einheitlich markiert. „Dann sehen die Bewirtschafter sofort anhand der Markierung, dass sie ein Kiebitzgelege in ihrem Schlag haben“, erklärt Kronberg. „Die Landwirte können daraufhin Bewirtschaftungsfenster aussparen und die Gelege dadurch schützen.“ Darüber hinaus sind für den Kiebitz noch weitere Bewirtschaftungsmaßnahmen vorgesehen, die Kronberg im Einzelfall mit den Bewirtschaftern abspricht.
Wie in den Vorjahren sollen die Schutzmaßnahmen für den vom Aussterben bedrohten Großen Brachvogel verstärkt fortgesetzt werden. „Dadurch, dass sich die Brachvögel sehr heimlich verhalten, ist es schwierig, die Brutplätze von den Feldwegen aus zu ermitteln“, so die Gebietsbetreuerin. Vor einer anstehenden Mahd will Kronberg mit ihrem Team daher im Verdachtsfall die betreffenden Wiesen mit einem Seil abstreifen, um brütende Brachvögel aufzuspüren. In Absprache mit den Landwirten sollen dann individuelle Schutzmaßnahmen vereinbart werden. „In den vergangenen Jahren hat die Zusammenarbeit mit den Landwirten sehr gut funktioniert“, freut sich die Wiesenbrüter-Beraterin. „Auch dieses Jahr baue ich auf ein gutes Miteinander. Nur so ist ein erfolgreicher Artenschutz zu schaffen.“
Um die Störungen in den Wiesenbrütergebieten möglichst gering zu halten, bittet die Gebietsbetreuerin alle Hundehalter, während der Brutzeit ihre Vierbeiner an die Leine zu nehmen und die Wiesenbrütergebiete bis Ende Juni zu meiden. Entsprechend sollten sich auch die Reiter verhalten.
Träger der Gebietsbetreuung Nördlinger Ries sind der Rieser Naturschutzverein, die Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried sowie der Landkreis Donau-Ries. Gefördert wird das Projekt vom Bayerischen Naturschutzfonds. Die Regierung von Schwaben wirkt unterstützend und beratend mit und stellt die Mittel für die Entschädigungszahlungen an Landwirte für spezielle Bewirtschaftungsmaßnahmen bereit. (pm)