Bild: Diana Sonntag
Kürzlich trafen sich auf Einladung des Landrates dekanatsübergreifend geistliche Vertreter aus den Pfarreien im Landkreis und tauschten sich über die Themen Asyl und Migration aus.

Landrat Rößle hob zu Beginn der Veranstaltung hervor, dass sich die Zuwanderung im Bereich der Migration weiterhin auf hohem Niveau bewegt und auch im Landkreis Donau-Ries angespannt bleibt. Deutlich wird dabei vor allem eines: die Bewältigung des Fluchtgeschehenes und die damit verbundenen Aufgaben werden für viele Fachbereiche im Landratsamt weiterhin eine große Herausforderung darstellen.

Beim gemeinsamen Austauschtreffen stellte zunächst Abteilungsleiter Peter Schweinbeck seine Abteilung vor, in der auch das Personenstands- und Ausländerwesen sowie Staatsangehörigkeitsrecht angesiedelt ist. Teamleiter Michael Dinkelmeier, zuständig für Asylangelegenheiten, referierte anschließend über die derzeitige Asylsituation im Landkreis Donau-Ries und die damit einhergehenden Anstrengungen bei der Schaffung von Unterbringungskapazitäten.

Das Zugangsgeschehen von Asylbewerbern und Schutzsuchenden aus der Ukraine fordert unseren Landkreis Donau-Ries weiterhin massiv, so der Landrat. Kürzlich teilte die Regierung von Schwaben mit, dass das ANKER-Zentrum in Augsburg mit rund 1.700 Personen nahezu voll belegt sei. Der Landkreis habe sich auf weitere Zuweisungen einzustellen. Derzeit leben über 1.500 Schutzsuchende aus der Ukraine im Landkreis Donau-Ries, was mehr als einem Prozent der Landkreisbevölkerung entspricht. In den dezentralen Unterkünften und Notunterkünften des Landratsamtes sind 1.348 Personen untergebracht. Weitere rund 450 Personen wurden in Gemeinschaftsunterkünften (Betreiber ist die Regierung von Schwaben) im Landkreis aufgenommen. Die Kreisbehörde teilt in diesem Zusammenhang mit, dass die dezentralen Unterkünfte derzeit zu 81 Prozent ausgelastet sind.
 

Schaffen von kirchlichen und staatlichen Unterkünften im Donau Ries

Dahingehend arbeitet die Unterkunftsverwaltung der Ausländerbehörde mit Nachdruck an der Schaffung von weiteren staatlichen Unterbringungskapazitäten für die Unterbringung von Asylbewerbern und Schutzsuchenden aus der Ukraine. Der Kreischef richtete dabei seinen Appell an die geistlichen Vertreter aus den Pfarreien und Dekanaten im Landkreis: „Wir benötigen im Landkreis auch weiterhin dringend Unterkünfte für die Unterbringung von Asylbewerbern und Schutzsuchenden. Helfen Sie mit und denken Sie bitte darüber nach, ob bebaubare Grundstücke, leerstehende kirchliche Liegenschaften und Gebäude zum Zwecke der Unterbringung genutzt werden können.“ Rößle stellte beispielhaft dar, dass die Katholische Kirchenstiftung St. Emmeram in Wemding im vergangenen September kurzfristig ihren Pfarrsaal zur Notunterkunft für 25 Schutzsuchende umfunktionierte. Auch die private Vermietung von Wohnraum, beispielsweise an Schutzsuchende aus der Ukraine oder anerkannt Schutzberechtigte aus anderen Ländern, hilft dem Landkreis insoweit, als dann Kapazitäten in den staatlichen Unterkünften frei bleiben.

Landrat Rößle zeigte auch auf, dass ihm eine gerechte Verteilung im gesamten Landkreis wichtig sei, weil nur so beim Thema Asyl die notwendige Akzeptanz geschaffen werden kann. Nicht unerwähnt blieben die „weißen Flecken“ im Landkreis, welche derzeit keinen staatlichen Unterbringungsplatz zur Verfügung stellen. Darunter fallen aktuell die Kommunen: Auhausen, Buchdorf, Ederheim, Ehingen a. Ries, Forheim, Holzheim, Kaisheim, Megesheim, Münster und Niederschönenfeld.

Die Vertreter der jeweiligen Pfarreien und Dekanate zeigten sich aufgeschlossen und signalisierten ihre Unterstützung. Über die Kirchen- und Gemeindebriefe soll zunächst ein öffentlicher Aufruf durch die Pfarreien zur Meldung von Objekten zur dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen und Schutzsuchenden veröffentlicht werden. Sämtliche Objekte, Gebäude oder Grundstücke können unter dem nachstehenden Link an die Unterkunftsverwaltung gemeldet werden: https://fms.donau-ries.de/formcycle/form/provide/3803/. Darüber hinaus ist die Unterkunftsverwaltung auch direkt erreichbar unter: unterkunftsverwaltung@lra-donau-ries.de. Abschließend war man sich einig: Die Herausforderungen der staatlichen Unterbringung von Asylbewerbern und Schutzsuchenden können wir als Landkreis nur zusammen im Schulterschluss meistern. (pm)