Naturwaldreservat Schneetal Bild: P. Bria
Der Frühlingsspaziergang in der heimischen Natur hat seit jeher eine besondere Bedeutung. Mit dem Beginn des Frühlings zeigt sich die Natur im Donau-Ries von ihrer schönsten Seite.

Frisches Grün bietet Nahrung für viele Tiere, während Wiesen, Felder und Wälder zu einer großen Kinderstube werden, auch in unmittelbarer Nähe von Siedlungen, da die Brut- und Setzzeit in Bayern beginnt. Rücksichtsvolles Verhalten ist daher besonders wichtig.

Um dem Tier- und Artenschutz gerecht zu werden, empfehlen die Jägervorstände Albert Reiner und Robert Oberfrank allen Naturfreunden, im Frühjahr auf den Wegen zu bleiben. Dadurch stören sie die Wildtiere am wenigsten und haben eine gute Möglichkeit, heimische Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.

Das Entdecken von Wildtieren ist nicht einfach, da die meisten Tiere sehr gut getarnt sind. Jungtiere wie Rehkitze und Entenküken sind durch ihre Fellzeichnung/ihr Federkleid nahezu unsichtbar, da sie sich bei Gefahr reglos ins Gras oder die Feldmulde drücken. „Dieses Verhalten und die gute Tarnung ist eine natürliche Feindvermeidung“, weiß Jägerchef Robert Oberfrank „Damit wollen sich die Tiere vor ihren Fressfeinden verstecken.“ Dass die Jungtiere oft alleine anzufinden sind, hat nichts damit zu tun, dass die Elterntiere nicht mehr da sind, sondern ist auch Teil der Strategie nicht gefressen zu werden. Meist sind die Elterntiere nicht weit und wachen über ihren Nachwuchs.“

Rehkitze und kleine Hasen kommen nahezu ohne eigenen Körpergeruch auf die Welt. Tiermütter legen ihre Jungen daher in Wiesen oder Wäldern alleine ab, um sie vor Fressfeinden zu schützen.

Richtiges Verhalten in der Natur

Bitte nicht stören, bitte nicht anfassen!

Für den Menschen heißt das, bitte halten sie gebührenden Abstand um dieses natürliche Verhalten nicht zu stören und bitte berühren sie Wildtiere nicht, auch wenn sie augenscheinlich allein und hilflos scheinen. Haben die Jungtiere den Geruch des Menschen erst angenommen, besteht die Möglichkeit, dass die Muttertiere ihre Jungen nicht mehr versorgen. Im Zweifelsfall sollten Naturliebhaber den ortsansässigen Jäger bzw. Jägerin informieren. Der Jäger kann den Zustand des Tieres einschätzen und gegebenenfalls handeln. In der Regel hilft sich die Natur aber selbst.

Vorsicht vor der wilden Sau

Wildschweine bringen früh im Jahr ihre Frischlinge zur Welt und verteidigen sie vehement. Das Kinderzimmer, den so genannten Wurfkessel, richtet die Bache gerne im dichten Brombeergebüsch, im Jungaufwuchs von Buchen und Kiefern oder im Schilf ein. Besonders gefährdet sind Hunde, wenn sie dem Nachwuchs zu nahekommen. Sie können schwer verletzt werden. Es empfiehlt sich daher, einer Bache mit Frischlingen immer aus dem Weg zu gehen.

Achten sie auf Ihre Hunde

Vom Dackel bis Dobermann – Hunde haben einen natürlichen Jagdinstinkt. Deshalb appelliert Jägervorstand Albert Reiner an das Verantwortungsbewusstsein der Haustierbesitzer: „Bleiben Sie in der Brut- und Setzzeit grundsätzlich auf den ausgewiesenen Wegen und führen sie ihre Vierbeiner an der Leine. Denn die Jungtiere sind trotz guter Tarnung freilaufenden Hunden schutzlos ausgeliefert. Hundebesitzer sollten ihre Hunde aber auch zum Selbstschutz an der Leine haben, denn mit den aktuellen Tierkrankheiten wie Hasenpest oder Räudemilben ist nicht zu spaßen.

Die heimische Natur genießen

Die heimische Natur im Frühling ist besonders interessant, doch sollten wir uns bewusst sein, dass wir uns in der Kinderstube der Wildtiere befinden. Bitte genießen Sie die Natur unter Berücksichtigung der aktuellen gesetzlichen Bestimmungen. (pm)