Wemdinger Realschüler besuchten die Partnerschule in Lettland. Bild: Dr. Heinz Sommer
Kurz vor den Pfingstferien bestiegen die Mitglieder des Chors und der Big Band der Wemdinger Schu­le mit ihren Begleitlehrkräften den Bus nach Lettland: Im Rahmen des Schüleraustauschs besuchten 49 Schüler und 4 Lehrkräfte die Partnerschule in Lettland.
Wemding  - Nach einer langen und strapaziösen Busfahrt, die für einen kurzen Besuch der litauischen Stadt Pa­langa mit ihren liebevoll restaurierten Jugendstilhäusern, der Strandpromenade und dem Sand­strand unterbrochen wurde, kamen die Wemdinger in Liepaja an, wo sie am Abend von den Gast­gebern empfangen wurden.
Am ersten Tag machte man sich zunächst mit Liepaja vertraut: Bei einer Führung durch die Altstadt besuchte man Strand und Strandpromenade, Rosenplatz und Handwerkerhaus mit Bernstein­schmuck-, Tuch- und Ledermanufaktur. Danach führte der Weg zu den belebten Markthallen vorbei an den, in der typi­schen Bauweise erstellten Holz- und Backsteinhäusern, von denen allerdings viele noch auf ihre Re­no­vie­rung warten. Verschiedene Denkmäler und ein, der lettischen Rockband Livi gewidmeter „Gei­ster­baum“, rückten immer wieder die Musikbegeisterung der Letten ins Bewusstsein.
Im Rahmen einer Führung durch das neu erbaute Konzerthaus „Großer Bernstein“, das durch seine eigenwillige, moder­ne Architektur besticht, wohnten Schüler und Lehrer der Bühnenprobe für ein Popkonzert eines in Lett­land bekannten Pianisten bei, an dem auch Chöre der lettischen Partner­schule mitwirkten. Mit dem Besuch des Nordforts, einer zur Zarenzeit erbauten, mächtigen, mittler­weile aber aufgelassenen Be­festigungsanlage, die der Sicherung des Kriegshafens diente, und der russisch-orthodoxen Kirche im Karosta-Viertel schloss der Tag.
Der nächste Tag führte die Gruppe zum lettischen Volkstanzfest nach Kuldiga, wo Gruppen jeden Alters in farbenfrohen traditionellen Kostümen in Wettbewerb zueinander traten. Man überquerte zunächst die mit 164 Meter längste Backsteinbrücke Europas, warf einen Blick auf den mit 270 Meter breitesten Wasserfall Europas und besuchte schließlich die Altstadt.
Am „Programm-freien“ Sonntag unternahmen die Gastfamilien mit ihren Gästen Ausflüge in die Umge­bung und besuchten dabei z.B. ein Wikingerdorf oder einen Hochseilgarten.
Am letzten Tag lernten die Schüler die Partnerschule und die im Zuge einer Umstrukturierung seit dem letzten Jahr mit ihr verbundene Kunst- und Designschule kennen, bevor sie die deutsche Dreifaltigkeitskirche mit ihrer beeindruckenden Kirchenorgel besichtigten. Am Nachmittag besuchten die Wemdinger Schüler, aufgeteilt in Sänger, Bläser und Rhyth­musgruppe, „masterclasses“ der lettischen Musiklehrkräfte und übten unter deren Anleitung. Am frühen Abend fand ein Abschlusskonzert mit den beiden Wemdinger Ensembles, dem Knabenchor, der Junior und der Big Band aus Liepaja statt, das die Zuhörer zu regem App­laus motivierte. Im Anschluss trafen sich alle Beteiligten bei der Abschiedsparty für die Gastfamilien und Gastschüler.
Danach hieß es Abschied nehmen - man wird verstehen, dass dieser allen Beteiligten nach den ereignisrei­chen Tagen mit vielen gemeinsamen Unternehmungen sehr schwer fiel. Die Wemdinger Gruppe bedankt sich bei den lettischen Musikschülern und ihren Familien, bei den dortigen Lehrkräften und der Schulleitung für die große Warmherzigkeit und Gastfreundschaft. (pm)