Am Freitagmorgen lief im Donauwörther Ankerzentrum eine Razzia. Bild: Mara Kutzner
Der Einsatz am Freitagmorgen im Ankerzentrum zog am Nachmittag und Abend noch Folgen nach sich. 
Donauwörth - Nach der Begehung zweier Häuser des Ankerzentrums Donauwörth und anschließender Vollzugshilfe kam es am Freitag zu einem weiteren Polizeieinsatz.
Gegen 18.30 Uhr erhielt die PI Donauwörth vom Sicherheitsdienst die Mitteilung, dass es soeben in einem Unterkunftsgebäude zu einer Auseinandersetzung zwischen circa 20 gambischen Bewohnern und Mitarbeitern der Sicherheitsfirma käme.
Offenbar wollte ein 25-Jähriger, der am Vormittag innerhalb der Unterkunft verlegt wurde, persönliche Gegenstände abholen. Dazu begab er sich in das Haus, wo er bis vor kurzem wohnte, aber mittlerweile Hausverbot für ihn galt. Gegenüber dem zuständigen Personal im Eingangsbereich verhielt er sich hierbei äußerst aggressiv und bedrohte vier von den Sicherheitskräften mit dem Tode. Als der Mann ausholte, um offenbar auf sein Gegenüber einzuschlagen, griffen Sicherheitsmitarbeiter ein und versuchten dabei, den 25-Jährigen unter Kontrolle zu bringen.
Dies erkannten Landsleute des Gambiers und solidarisierten sich mit ihm. Im weiteren Verlauf verlagerte sich das Geschehen vor das Gebäude. Dabei soll ein bislang unbekannter Bewohner ein kleineres Küchenmesser mitgeführt haben, welches aber bislang keiner Straftat zuzuordnen ist und mittlerweile durch Beamte sichergestellt wurde, meldet die Polizei.
Da die ersten Polizeistreifen binnen kürzester Zeit vor Ort waren, konnte sich der beteiligte Sicherheitsdienst zurückziehen und der 25-jährige Gambier in Gewahrsam genommen werden, was zur Deeskalation und Stabilisierung der Gesamtsituation im besagten Bereich der Unterkunft führte.
Zwischenzeitlich waren mehrere Streifen auf dem Areal präsent, die von umliegenden Dienststellen zur Unterstützung zusammengezogen wurden. Nach Rücksprache mit der Regierung von Schwaben wurde der Mann, der die Vorkommnisse auslöste, mit sofortiger Wirkung in eine andere Einrichtung in Schwaben umverlegt.
Bei den Geschehnissen verletzte sich einer der Bewohner leicht, Personal und Einsatzkräfte blieben nach bisherigen Stand unverletzt. Zur Klärung des genauen Ablaufs und der beteiligten Personen ermittelt nun die PI Donauwörth.
Bereits am Nachmittag versuchte ein 19-Jähriger, der am Vormittag mit vier weiteren Personen auf umliegende Einrichtungen verlegt werden sollte, aber bis dahin noch nicht angetroffen wurde, das Areal zu betreten. Er wurde vom Sicherheitsdienst angehalten und schließlich durch eine Polizeistreife zu seiner vorgesehenen Unterkunft im schwäbischen Bereich gebracht.
Kurze Zeit später wollte ein ebenfalls 19-Jähriger, der am Vormittag bereits umverlegt wurde, trotz geltendem Hausverbot das Ankerzentrum betreten. Nachdem ihm seitens der Polizei der Sachverhalt nochmals erklärt und ein Platzverweis ausgesprochen wurde, trat er den Rückweg an. (pm)