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Ab 1. Februar werden die Impfzentren in Donauwörth und Nördlingen vom BRK Nordschwaben betrieben. Im öffentlich ausgetragenen Streit um die Impf-Priorisierung gab es eine Einigung.

Die Zahl der positiv auf Covid-19 getesteten Personen im Landkreis Donau-Ries liegt, Stand 28.01.2021, 11:00 Uhr, bei insgesamt 3.467. Hiervon gelten 3.086 Personen bereits wieder als genesen. 

Leider sind in Zusammenhang mit Covid-19 zwei weitere Todesfälle zu beklagen. Die Verstorbenen waren 64 und 87 Jahre alt und litten an erheblichen Grunderkrankungen. Eine der Verstorbenen war im Seniorenheim Donauwörth wohnhaft. Die Anzahl der verstorbenen bestätigten Indexfälle im Landkreis Donau-Ries steigt damit auf 117. In der Folge gelten momentan 264 Personen als aktuell positiv Getestete, sogenannte „Indexfälle“.

Der heutige Inzidenzwert liegt laut RKI bei 64,3.

Alle tagesaktuellen Zahlen und weitere Informationen finden Sie immer unter www.donau-ries.de/corona

BRK Nordschwaben übernimmt lokale Impfzentren – Telefonhotline folgt

Die bislang vom Landkreis Donau-Ries betriebenen Impfzentren in Donauwörth und Nördlingen werden mit Wirkung zum 1. Februar an das BRK Nordschwaben übergeben. Landrat Stefan Rößle betonte in einem Gespräch mit BRK-Geschäftsführer Arthur Lettenbauer: „Wir haben von Beginn an auf Kooperationen mit den niedergelassenen Ärzten als mobile Impfteams, den Ärzten unseres gKU, sowie Unterstützung aus der Verwaltung unserer beiden großen Kreisstädte Donauwörth und Nördlingen gesetzt. Zudem arbeiten wir von Beginn an unseren Impfzentren eng mit dem BRK Nordschwaben zusammen. Dieses wird nun auch die organisatorische Zuständigkeit übernehmen und weiterhin von den niedergelassenen Ärzten und dem gKU unterstützt.“ Landrat Stefan Rößle dankt seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und denen der beiden Großen Kreisstädte Donauwörth und Nördlingen, die beim Aufbau des Impfzentrums tatkräftig mitgeholfen haben und nun wieder aus dem Betrieb herausgelöst werden können.

Der Geschäftsführer des BRK Nordschwaben, Arthur Lettenbauer, betont: „Wir freuen uns auf die herausfordernde Aufgabe und bedanken uns für das Vertrauen. Nun hoffen wir, dass schnellstmöglich ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, um allen Berechtigten Termine und eine möglichst zeitnahe Impfung in Aussicht stellen zu können.“

Darüber hinaus sichert Landrat Stefan Rößle zu: „Wir werden schnellstmöglich auch ein Unternehmen beauftragen, eine ausreichende und stark besetzte Hotline zur Terminvergabe einzurichten, die als Ergänzung zur Online-Registrierung dient. Hier laufen nach erfolgter Ausschreibung aktuell bereits konkrete Verhandlungen und wir rechnen mit einer Arbeitsaufnahme im Laufe der nächsten Woche.“

Mit Ärzten Einigung erzielt

In einem von Landrat Stefan Rößle initiierten Gespräch mit den beiden Vorständen des gKU, Herrn Busse und Herrn Dr. Buchheit, dem Geschäftsführer des BRK-Kreisverbands Herrn Lettenbauer, Herrn Völkl, ärztlicher Koordinator für den Landkreis Donau-Ries und seinem Dillinger Kollegen Dr. Zaune bestand Einigkeit unter allen Beteiligten, dass öffentliche Streitigkeiten über Impfpriorisierungen der Sache nicht dienlich sind. Gemeinsam einigte man sich in der Verhandlungsrunde darauf, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen, unserer lokalen Krankenhäuser, sowie alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte samt ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schnellstmöglich impfen zu wollen, da diese tagtäglich in direktem Kontakt zu Erkrankten stehen und einen unmittelbaren Beitrag zur Aufrechterhaltung des lokalen Gesundheitssystems leisten.

„Aber wir müssen und werden uns an die vom Bund erarbeiteten Prioritätenlisten halten.“ Die Gesprächsteilnehmer einigten sich nun auf folgenden Vorgehensweise: Wer vom obengenannten Personenkreis noch nicht geimpft wurde, kann sich in sogenannte „Hop-On-Listen“ eintragen lassen. Wenn vorhandener Impfstoff übrig bleibt und zu verfallen droht, werden Impfberechtigte aus den Listen kurzfristig ins Impfzentrum gerufen. Dies wird in Zukunft durch das Impfzentrum koordiniert, dabei wird streng nach den jeweiligen Priorisierungsstufen vorgegangen.

Herr Busse nahm Stellung zur Situation am 4. Januar 2021 am gKU: Der an diesem Tag zur Verfügung gestellte Impfstoff wäre bereits am nächsten Tag verfallen, weshalb nach einer internen Prioritätenliste auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft wurden, welche nicht der höchsten Kategorie angehörten. Diese Vorgehensweise hatte bei einer Reihe von niedergelassenen Ärzten Kritik hervorgerufen. Fortan wird in solchen Situationen ausschließlich vom Impfzentrum auf die sogenannten „Hop-On-Listen“ zurückgegriffen. Alle Gesprächsteilnehmer sahen in dieser Vorgehensweise eine gute Lösung, um eine möglichst sachgerechte Verteilung des Impfstoffs zu gewährleisten, so Landrat Stefan Rößle nach der sehr konstruktiven Gesprächsrunde.

Nördlingen wird in zentrale Software als Impfzentrum aufgenommen

Landkreisbürgerinnen und -bürger, welche sich bislang über die zentrale bayerische Software für eine Impfung registriert haben, wurden bislang immer dem Impfzentrum Donauwörth zugewiesen. Das Impfzentrum Nördlingen wurde aus nicht nachvollziehbaren Gründen im bayerischen Datensystem nicht als eigenes Impfzentrum erfasst. Landrat Stefan Rößle hat in einem Telefonat mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek erreicht, dass die landesweite Software nach diesem Umsetzungsfehler nun umprogrammiert und das Impfzentrum Nördlingen mit aufgenommen werden soll. Alle bisher registrierten Bürgerinnen und Bürger aus dem Raum Nördlingen sollen verlässlich dem Impfzentrum Nördlingen zugewiesen werden. Landrat Stefan Rößle hofft, dass dieses technische Problem nun bald behoben wird. Bisher wurden dem System BayIMCO circa 3.000 Personen fälschlicherweise auf das Impfzentrum Donauwörth verwiesen. Vermutlich müssen diese nun einzeln händisch umverteilt und jeweils persönlich benachrichtigt werden. 

All dies verlangt den Verantwortlichen enorm viel Einsatzbereitschaft und Flexibilität ab. Landrat Stefan Rößle bleibt aber zuversichtlich und fasst zusammen: „Wir bestellen so viel Impfstoff wie möglich und impfen die Menschen nach den geltenden Vorgaben. Der vorhandene Impfstoff soll zeitnah und vollständig aufgebraucht werden. Ab nächster Woche steht das Impfzentrum auch wieder Impfwilligen über 80 Jahren zur Verfügung. Bis dahin muss die Online-Registrierung für beide Impfzentren verlässlich funktionieren und ein leistungsstarkes professionelles Callcenter betriebsbereit sein.“

Das A und O bleibt jedoch die zuverlässige Lieferung mit ausreichend Impfstoff, um alle Berechtigten zeitnah versorgen zu können. (pm)