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Ab Montag, 18.01.2021 gilt in Bayern eine FFP2-Masken-Pflicht, wenn man im Öffentlichen Nahverkehr oder beim Einkaufen unterwegs ist. Ein Apotheker informiert was zu beachten ist

Spätestens nach der Ankündigung von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, dass sie ab kommenden Montag im Nahverkehr und beim Einkaufen Pflicht sind, spricht jeder über FFP2-Masken. Während einfache Einwegmasken oder selbst genähte Mund-Nasen-Bedeckungen lediglich andere vor einer Infektion schützen können, sind Träger von FFP2-Masken auch selbst geschützt. “Das liegt an dem Innenleben der Maske”, schildert Apotheker Wolfgang Dittrich von der Stadtapotheke Wemding auf Nachfrage. “Es liegt daran, dass die Aeorosole – feinste Tröpfchen, die den Virus enthalten können - die normalen Masken zwar nicht verlassen können. Beispielsweise durch das Husten oder Sprechen. Doch beim Einatmen können Aerosole durch die Maske eingeatmet werden,” erklärt Dittrich weiter. “Bei FFP2-Masken sind die Filter so fein, dass die Aerosole aus der Luft gesiebt werden und damit eine Ansteckung nahezu ausgeschlossen ist", so der Apotheker aus Wemding.

Laut Ministerpräsident Markus Söder seien genügend Masken vorhanden, sodass man keinen Engpass befürchten müsste. Ähnlich sieht es auch Dittrich: “Wir haben in den letzten Monaten nicht nur ein gutes Lager aufgebaut, sondern auch eine gute Lieferkette und wir bekommen innerhalb von wenigen Tagen große Mengen an hochwertigen und geprüften Masken". 

Das sind FFP2-Masken 

Partikelfiltrierende Halbmasken (sog. „FFP-Masken“, Englisch für: „Filtering Face Piece“) sind Gegenstände der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) im Rahmen des Arbeitsschutzes. Sie sind ursprünglich als sogenannte „Staubschutzmaske“ aus dem Bereich des Handwerks bekannt. Sie sind weiß, oft kuppelförmig oder faltbar („Kaffeefilterform“) und schützen den Träger der Maske vor Partikeln, Tröpfchen und Aerosolen. Korrekt sitzende FFP-Masken liegen dicht an und bieten Fremd- und Eigenschutz.  

Schützen FFP2-Masken besser? 

Klassische Einwegmasken filtern mindestens 75 Prozent der Atemluft. Bei den selbst genähten Masken handelt es sich nicht um medizinisch zugelassene Produkte, weshalb die Qualität hier stark schwankt. Derweil filtern FFP2-Schutzmasken mindestens 94 Prozent der Atemluft.  Durch die bessere Passform der FFP2-Masken wird weniger ungefilterte Luft eingeatmet, als es beispielsweise bei den OP-Masken oder den Schutzmasken der Fall ist. Also Ja, der Nutzen von FFP2-Masken ist definitiv höher. 

Wie lang kann man FFP2-Masken nutzen? 

Die Masken sind vom Hersteller als Einwegprodukte vorgesehen. Sie sollten deshalb regelmäßig gewechselt und nach der Verwendung entsorgt werden. Herkömmliche FFP2-Masken können nicht gewaschen werden, auch eine Verwendung von Wärme zum Desinfizieren ist umstritten. Manche Experten sehen allerdings kein Problem darin, die Masken im privaten Gebrauch mehrfach zu nutzen. Dafür sollte die Maske laut RKI zum Trocknen frei an der Luft hängen. Ideal ist eine Bestrahlung durch UV-Licht, z. B. durch die Sonne. Um Keimen und Erregern „auszutrocknen“, braucht es mindestens 72 Stunden, so die US-amerikanische Seuchenbehörde CDC. Wer also täglich eine FFP2-Maske nutzen will, sollte sich am besten eine für jeden Wochentag zulegen. 

Bild: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte