Zahlreiche Schilder weisen nun auf das neue Impfzentrum in Donauwörth hin. Bild: Matthias Stark
Die zuletzt von einzelnen niedergelassenen Ärzten vorgebrachten Vorwürfe an der Arbeit der Impfzentren weist Landrat Stefan Rößle in einer Pressemitteilung deutlich zurück.

„Die geäußerte Kritik an der Arbeit unserer Impfzentren ist nicht nur haltlos, sondern ein Schlag ins Gesicht für die dort tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unsere beiden Impfzentren, sowie die mobilen Impfteams wurden in einer großen Kraftanstrengung aus dem Boden gestampft. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes sowie unserer Kooperationspartner, die beiden Städte Donauwörth und Nördlingen sowie gKU und BRK zerreißen sich förmlich und arbeiten unter enormem Druck, um die stetig wachsenden und kurzfristig aufkommenden neuen Anforderungen bestmöglich umzusetzen", so der Landrat. Die Forderungen einiger Ärzte, schnellstmöglich geimpft zu werden, kann der Kreischef nachvollziehen: „Gerade unsere niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte arbeiten tagtäglich an vorderster Front mit Erkrankten zusammen. Ihren Wunsch nach einer schnellstmöglichen Impfung verstehe ich zu 100%. Das Gleiche gilt auch für das Praxispersonal.“ Es gelte jedoch, die von der Bundesregierung erarbeitete Impfpriorisierung einzuhalten: „Wir haben mit dem Impfstoff die Möglichkeit einer Rückkehr zur Normalität, hierfür müssen wir aber zusammenhalten und dürfen uns nicht gegenseitig anfeinden.“

Neid-Debatte verhindern

Landrat Stefan Rößle bot dem ärztlichen Koordinator Sebastian Völkl in einem persönlichen Gespräch an, für die niedergelassenen Ärzte einen Weg zu finden, der alle Seiten zufriedenstellen kann: So sollen die Ärzte – die nicht in der ersten Impfpriorität genannt sind – auf Abruf geimpft werden, wenn Impftermine nicht wahrgenommen werden und Impfdosen kurzfristig übrig bleiben, um deren Verfall zu verhindern. Diese sogenannten Hop-On-Termine sind nach der Bundesverordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung zulässig. Zudem bat er darum, eine Neid-Debatte zum Thema Impfstoff tunlichst zu vermeiden. Landrat Rößle bot Sebastian Völkl als Vertreter der niedergelassenen Ärzte ein internes Gespräch mit den Verantwortlichen des gKU an, um vorhandene Unklarheiten auszuräumen.

Enorme Herausforderung

Man stehe mit einer gerechten Verteilung des Impfstoffes vor einer enormen Herausforderung, so der Landrat. Diese Aufgabe sei für jeden der beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sieben Tage die Woche arbeiten, enorm belastend: „Eines sollten wir aber für jede künftige Debatte zu diesem Thema klarstellen: Jeder einzelne Beteiligte würde am liebsten noch heute jede Landkreisbürgerin und jeden Landkreisbürger, der das möchte, impfen, um sie bestmöglich zu schützen. Das aktuelle Problem ist der nach wie vor kaum vorhandene Impfstoff. Ich weiß, es fällt schwer aber nach wie vor brauchen wir vor allem eines: Geduld und Zusammenhalt.“

Impfstofflieferung reicht größtenteils nur für Zweitimpfungen aus

An den beiden Impfzentren in Donauwörth und Nördlingen werden in dieser Woche – nach aktuellem Stand – insgesamt 1.410 Impfdosen erwartet. Diese werden größtenteils für die Zweitimpfungen zurückgehalten, um den bereits geimpften Personen den vollen Impfschutz zu ermöglichen. Ein kleiner Teil wird an Personen der 1. Prioritätsstufe in den Seniorenheimen ausgegeben. Landrat Stefan Rößle bittet weiterhin um Geduld: „Sobald der Impfstoff in größeren Mengen eingeht, stehen wir bereit um unsere beiden regionalen Impfzentren voll in Betrieb zu nehmen und alle, die das möchten und in der Prioritätsstufe vorgesehen werden auch schnellstmöglich zu impfen.“

Inzidenzwert liegt bei 127,8

Die Zahl der positiv auf COVID-19 getesteten Personen im Landkreis Donau-Ries liegt, Stand 20.01.2021, 10.30 Uhr, bei insgesamt 3.358. Hiervon gelten 2.814 Personen bereits wieder als genesen.  Leider sind in Zusammenhang mit COVID-19 2 weitere Todesfälle zu beklagen. Die Verstorbenen waren 84 und 90 Jahre alt und litten an erheblichen Grunderkrankungen. Die Verstorbenen waren in den Seniorenheimen Donauwörth, bzw. Monheim wohnhaft.
Die Anzahl der verstorbenen bestätigten Indexfälle im Landkreis Donau-Ries steigt damit auf 106. In der Folge gelten momentan 438 Personen als aktuell positiv Getestete, sogenannte „Indexfälle“. Der heutige Inzidenzwert liegt laut RKI bei 127,8. Alle tagesaktuellen Zahlen und weitere Informationen finden sich unter
www.donau-ries.de/corona.

FFP2-Masken werden an Bedürftige und pflegende Angehörige verteilt

Die bereits angekündigte Lieferung von FFP2-Masken durch das Bayerische Ministerium für Gesundheit und Pflege ist nun am Landratsamt eingetroffen.
Ab heute werden insgesamt 9.700 FFP2-Masken vom Landratsamt an Bedürftige per Post verschickt. Der Versand erfolgt automatisch an jede Person, die vom Landratsamt die sogenannte „Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung“ oder Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Sozialgesetzbuch (SGB XII) bezieht. Im Briefumschlag ist neben den Masken auch ein Hinweisblatt zur Handhabung enthalten.
Für pflegende Angehörige wurden insgesamt 10.230 FFP2-Masken zur Verfügung gestellt. Diese werden ab heute nach einem festen Verteilungsschlüssel an die 44 Städte, Märkte und Gemeinden verteilt. Pflegende Angehörige können auf die Kommunen zukommen, die Verteilung der Masken selbst wird von diesen übernommen.(pm)