12. September 2016, 09:22

Ein Tag am Spielplatz



Mit Ausgabe 10 des blättles steht auch schon wieder der Herbst vor der Tür.

In dieser schönen Zeit besuchen wir gerne den Spielplatz. Nach 3 Jahren „Mamasein“ verfüge ich ja über eine gewisse
Mit Ausgabe 10 des blättles steht auch schon wieder der Herbst vor der Tür.
In dieser schönen Zeit besuchen wir gerne den Spielplatz. Nach 3 Jahren „Mamasein“ verfüge ich ja über eine gewisse Routine, denn bevor ich Mama wurde, ahnte ich nicht, wie extrem man jemandem den Tag ruinieren kann, indem man nur die Schaufel mit der falschen Farbe einpackt. Oder was passiert, wenn man keine möglichst waschfreundliche, dunkle Hose zum Spielen auswählt. Denn welche Mutter eines lebensfrohen Kindes kennt sie nicht, die Problematik: „GRASFLECKEN“ – „düm düm düm“ Horrormusik ertönt …
Ja, so manches Erlebnis wartete auf dem Spielplatz schon auf uns: Ich kann mich noch gut erinnern, als Giulia das erste mal Sand probierte. Im ersten Moment machte sich schon etwas Besorgnis breit, doch heute besitze ich genügend Erfahrung, um grinsend auf meiner Parkbank sitzen zu können, wenn ich so eine „Helicopter-Mutter“ sehe, die völlig hysterisch wird. Dann denke ich mir: „Liebe Mama, ich vermute, heute wird wohl kein Abendessen mehr nötig sein !“.
Am schlimmsten wird es aber, wenn diese besagten Kinder dann noch stürzen und sich ihr Knie „aufschrubben“. Ich warte dann bereits auf den Einsatz der Mutter, wie sie im Arztkittel und mit Koffer auf ihr Kind zurennt, um das Bein zu retten.
Wir haben da ja so unser eigenes Ritual, also so ganz ohne Desinfektionsspray, Globulis, Sprühpflaster, Kühlakku und Gipszeug in der Tasche. Fließen mal ein paar Tränchen gibt´s von Mama eine ganz dicke Umarmung, ein Küsschen auf die Stirn und einmal ganz feste aufs „Aua“ pusten. Nach einer kurzen Beruhigungspause und ein paar Scherzen von Mama geht´s dann zum Glück weiter, um ein neues Abenteuer zu erleben.
Es gibt aber auch die Sorte von Müttern – die mir da ein wenig lieber sind – deren Kinder mal einen kleinen öffentlichen Wutausbruch haben. Denen nicke ich dann zu, als würde ich ein Mitglied aus dem Fight-Club grüßen, denn in diesem Moment bemerkst du, dass dein Kind nicht ungezogen oder wild, sondern einfach nur ein Kind ist, wie jedes andere und genau so richtig ist, wie es eben ist.
Richtig schön finde ich, wenn man beim Spielen zusieht und plötzlich seine eigene Kindheit wieder vor Augen hat. Zu sehen, dass die Kinder hier einfach mal ganz weit von der Technik entfernt sind. Sie spielen mit einfachen Dingen. Dort werden mal 4 Steine kurzerhand zu einer 4-köpfigen Familie umfunktioniert und der Sandleimer dient dazu, ihnen ein hübsches Häuschen zu bauen.
Die Seilbrücke am Klettergerüst wird Teil eines Abenteuers und dient dazu, „heiße Lava“ zu überqueren und das Schaukelpferd wird einfach mal zu einem Motorrad umfunktioniert. Alles Phantasie! Dinge, die wir Erwachsenen durch unseren Alltag leider verlernt haben. Darum schätze es, wenn dein Kind dich an der Hand nimmt und dir eine Welt zeigt, die du schon längst vergessen hast.
So ein langer Spielplatztag schlaucht das Engelchen natürlich so sehr, dass es unter „ICH BIN GAR NICHT MÜDE“-murmeln bereits einschläft, ich mit einem Lächeln im Gesicht vor dem Bett stehe und flüstere: „Bist du eben schon.“
Meine lieben Leser, ich wünsche euch einen schönen Herbst, genießt die „goldene Zeit“ und fangt noch ein paar Sonnenstrahlen ein, denn im nächsten Blog beschäftigen wir uns bereits wieder mit dem Thema Winter
Liebe Grüße,
Eure Tati