„Die teuersten Badezimmer der Welt. Die Badstuben in den Fuggerhäusern: ein mondäner Wellnesstempel“

Die Badstuben in den Augsburger Fuggerhäusern sind nicht nur ein manieristisches Raumkunstwerk, sie waren auch ein äußerst luxuriöser Wellness-Tempel. Ein Vortrag im Maximilianmuseum in Augsburg und ein neuer Kulturreiseführer zu den Augsburger Denkmälern der Fugger widmen sich diesem bislang falsch interpretierten Kapitel der historischen Wasserwirtschaft und der Hygiene in der Reichsstadt Bild: Martin Kluger
Beginn:
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Ort:
Maximilianmuseum Augsburg
Fuggerpl. 1
86150 Augsburg

 Am Donnerstag, 17. September (Beginn 18.30 Uhr) hält der Autor Martin Kluger im Augsburger Maximilianmuseum den Vortrag „Die teuersten Badezimmer der Welt. Die Badstuben in den Fuggerhäusern: ein mondäner Wellnesstempel“. Im Rahmen dieses Vortrags zur Augsburger Wasser- und Hygeniegeschichte wird auch der neue Kulturreiseführer „Die Fugger in Augsburg. Geschäfte mit Kirche und Kaiser“ präsentiert. Neben Entwicklungen und Sichtweisen, wie sie zuletzt durch die in Augsburg so heftig geführte Diskussion um Rassismus, Sklavenhandel und Globalisierungsfolgen verursacht wurden, schlagen sich in dem 300-seitigen Taschenbuch zahlreiche jüngere Erkenntnisse nieder: So widmet sich ein Kapitel auch den Badstuben in den Fuggerhäusern, von denen Kunsthistoriker fest überzeugt sind, dass in einem solch prachtvollen Raumkunstwerk im Stil des Florentiner Manierismus trotz des so eindeutigen Namens „nie gebadet“ worden sei. Martin Kluger, der sich im Zuge der Augsburger Bewerbung um die Aufnahme der historischen Wasserwirtschaft in die Liste des UNESCO-Welterbes intensiv mit der Wasserversorgung der Reichsstadt befasst hat, beschreibt dieses Baujuwel aus einem ganz anderen Blickwinkel: Er erklärt, wieso die Badstuben sehr wohl ein Denkmal der historischen Wasserwirtschaft sind – aber auch, wieso in den Fuggerhäusern überhaupt ein Wellnesstempel der Luxusklasse entstand. Und er beschreibt, wie es um die Badefreuden anderer Augsburger bestellt war, nachdem die seit 1495 grassierende Syphilis, Standesdünkel und Heizkosten die Hygiene in der Reichsstadt verändert hatten.  

Wegen der begrenzten Platzzahl ist eine Anmeldung beim Maximilianmuseum (Telefon 0821/324-4112 oder per E-mail:  besucherservice-kusa@augsburg.de) nötig.