Open-Air-Konzert im fürstlichen Innenhof der Residenz

Bild: Agentur Huckleberryking i. A. für Kuratorium Oettinger Residenzkonzerte e.V
Beginn:
Sa., 05.07.2025 - 19:00
Ort:
Residenz im Innenhof
Oettingen

Am Samstag, 5. Juli 2025 um 19:00 Uhr ist es wieder so weit: Das traditionelle Open-Air-Konzert des Oettinger Bachorchesters unter der Leitung von Günter Simon findet im fürstlichen Innenhof der Residenz Oettingen statt. Der wunderschön gestaltete Innenhof mit dem prächtigen Marienbrunnen in der Mitte ist die Kulisse für ein Konzert der Extraklasse, in dem sich gelegentlich auch die Störche in den Nestern auf dem Dach des Marstalles mit ihrem Geklapper beteiligen. Drei sinfonische Highlights stehen auf dem Programm: Das Konzert beginnt mit der „Hebriden-Ouvertüre“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, der in diesem Werk die schottische Landschaft tonmalerisch meisterhaft umsetzt. Auf der namensgebenden Inselgruppe im Nordatlantik erkundete er auf einer Reise die berühmte Fingalshöhle, deren ungewöhnliche Felsformationen – sechseckige Basaltsäulen – ihn offenbar ebenso nachhaltig beeindruckten wie die gesamte schottische Landschaft, dass er sie und die raue Natur dieser Gegend 1830 in Musik einfing. Mendelssohn konzentrierte sich bei der Komposition ganz auf das, wovon er bei seiner Reise so beeindruckt war: Meer, Wind und Landschaft. Über Franz Schuberts siebte Sinfonie, die unter dem Namen „Unvollendete“ berühmt wurde, gibt es zahlreiche Spekulationen. Die beiden ersten Sätze entstanden 1822, also sechs Jahre vor dem Tod des Komponisten.

Skizzen verraten, dass Schubert bereits über ein Scherzo nachgedacht hatte. Warum er die Sinfonie dennoch nie beendete, bleibt wohl ein Rätsel. Die Uraufführung des Werks erfolgte erst Jahrzehnte nach dem frühen Tod des Komponisten. Ohrwürmer sind bei diesem Werk garantiert. In der Konzertpause haben die Zuhörer Gelegenheit, sich im Residenzhof mit kühlen Getränken zu erfrischen. Zum Abschluss unter freiem Himmel vielleicht der Höhepunkt des Abends: Die Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ von Antonin Dvořák. Seine berühmteste Sinfonie entstand in den USA. Dorthin siedelte der Komponist 1892 über, um am New Yorker National Conservatory of Music die Stelle des Direktors anzutreten. Diese letzte Sinfonie entstand unter den Eindrücken des fremden Landes mit seiner für europäische Verhältnisse ungewohnten Größe und Weite. Im Dezember 1893 wurde sie in New York uraufgeführt. Dvořák setzte in dieser Sinfonie fort, was zuvor zu seiner Handschrift geworden war: die Verschmelzung von Elementen der Volksmusik mit seiner eigenen Tonsprache. So verbinden sich etwa in den synkopischen Rhythmen und den pentatonischen Wendungen amerikanische Charakteristika wie schwarze Unterhaltungsmusik oder indigene Einflüsse mit denen des Komponisten und seiner böhmischen Heimat.

Seit 30 Jahren ist das Oettinger Bachorchester, von Günter Simon gegründet, ein unter Kennern hoch geschätztes Orchester. Viele Kirchenmusiker wie auch Kirchenmusikdirektor Udo Knauer aus Nördlingen engagieren das Orchester regelmäßig für anspruchsvolle Oratorien oder Passionen. Die Open-Air-Konzerte des Oettinger Bachorchesters sind seit 2019 ein großer Publikumsmagnet.

Karten für die Konzerte der Oettinger Residenzkonzerte sind im Ticketshop erhältlich unter www.residenzkonzerte-oettingen.de oder in der Tourist-Information Oettingen, Tel. 09082-70952.

Bei ungünstiger Witterung findet das Konzert in der evangelischen Jakobskirche statt, welche unmittelbar neben dem Residenzschloss liegt.