Die Internationale Orgelwoche Nürnberg (ION) gehört zu den renommiertesten Festivals der musica sacra in Europa. Entsprechend begehrt ist daher auch die Teilnahme und ein Preis beim Orgelwettbewerb, der im Rahmen dieses Ereignisses stattfindet. In Nördlingen ist nun eine Preisträgerin des Wettbewerbes 2018 zu Gast. Das Orgelkonzert mit Liubov Nosova, die einen dritten Preis sowie den Johann-Pachelbel-Preis gewann, findet am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit um 19 Uhr in der St. Georgkirche statt. Karten gibt es an der Abendkasse ab 18:30 Uhr.
Das Konzert steht unter dem Motto des „David-Jahres“, daher liegt der Schwerpunkt auf dem Thema Psalmen. Im Mittelpunkt steht die umfangreiche Sonate c-Moll: „Der 94. Psalm“ des bereits mit 24 Jahren verstorbenen romantischen Komponisten Julius Reubke. Das viersätzige Werk ist als große symphonische Dichtung angelegt, die an ausgewählten Versen dieses eindringlichen, in der Lutherbibel mit „Hilferuf gegen die Unterdrücker des Volkes Gottes“ überschriebenen Gebetes entlang geht. Reubkes Werk gilt als Schlüsselwerk der deutschen Romantik und als eines der wichtigsten Orgelwerke des 19. Jahrhunderts. Weiterhin spielt Nosova u. a. zwei große Choralbearbeitungen von J. S. Bach über Psalmlieder Martin Luthers.
Liubov Nosova, 1993 in Russland geboren, studierte zunächst am Staatlichen Konservatorium St. Petersburg Klavier, Orgel, Cembalo und Chorleitung. 2016 wechselte sie nach Basel, wo sie im Jahr 2018 ihre Masterprüfung Orgel an der Musikhochschule bei Prof. Martin Sander sowie Cembalo und Basso Continuo an der Schola Cantorum jeweils mit Auszeichnung abschloss. Seit 2017 macht sie ihr Konzertexamen in Paris mit Christophe Mantoux, seit 2018 belegt sie eine Weiterbildung für Orchesterleitung in Zürich.
Die junge Organistin ist Preisträgerin bei zahlreichen internationalen Orgelwettbewerben. U. a. erhielt sie 2016 den 1. Preis und den Publikumspreis in Salerno (Italien) sowie allein 2018 neben der 67. ION noch Preise in Saint Mairice (Schweiz), beim „Grand-Prix d’Orgue Jean-Louis Florentz“ in Frankreich, sowie den Bachpreis beim 21. Internationalen Orgelwettbewerb in Wiesbaden. Regelmäßig gibt sie Konzerte in Russland, Polen, Deutschland, Italien, Frankreich und in der Schweiz. (pm)