Die Pflegesituation im Landkreis soll verbessert werden. Deshalb wurde nun ein Maßnahmenpaket verabschiedet. Bild: pixabay
Die Pflege in den Krankenhäusern im Landkreis soll dringend verbessert werden. 20 neue Stellen sollen deshalb geschaffen werden. Dafür stellt das gKU 1 Million Euro bereit. 
Donau-Ries - Schwerpunktthema war gestern im Verwaltungsrat des gemeinsamen Kommunalunternehmens (gKU) die Verbesserung der Pflegesituation in den drei Kreiskliniken und den 4 Seniorenheimen. Speziell die Situation in der Donauwörther Klinik war vom Pflegepersonal in einem Brandbrief stark kritisiert worden. Der Verwaltungsrat verabschiedete nun ein umfangreiches Maßnahmenpaket um die Pflegesituation zu verbessern. Dazu will der Verwaltungsrat in Zukunft auch negative Jahresabschlüsse in Kauf nehmen. Nach der Verwaltungsratssitzung stellte der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Landrat Stefan Rößle, die Ergebnisse der Öffentlichkeit vor.
1 Million Euro für mehr Pflegepersonal
Insgesamt 1 Million Euro will das gKU in diesem und dem kommenden Jahr für Pflegepersonal bereitstellen. Insgesamt sollen damit 20 zusätzliche Stellen im Bereich Pflege geschaffen werden. Bereits zum 1. Oktober konnten 11 Pflegeabsolventinnen eingestellt werden. Davon werden fünf am Nördlinger Standort und sechs in Donauwörth eingesetzt.
Nicht nur die Anzahl des Pflegepersonals ist von den Änderungen betroffen, auch bei der Zahl der aufzunehmenden Patienten wird sich in Zukunft etwas ändern. Diese soll in Zukunft von der Anzahl der verfügbaren Pflegekräfte abhängig sein. Auch Honorarkräfte sollen weiterhin eingesetzt werden. Zudem soll der Abbau von Überstunden gefördert werden.
Pflegesituation als "Chefsache"
Nachdem 80 Pflegerinnen und Pfleger öffentlich die Pflegesituation im gKU kritisiert hatten, hat sich Landrat Rößle persönlich des Themas angenommen und sich vor Ort ein Bild von der Situation gemacht. Unangemeldet habe er sich von Pflegedienstleiterin Michaela Deisenhofer auf den Stationen herumführen lassen, um sich die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter anzuhören. Dabei habe Rößle Erkenntnisse gewonnen, die ihm vorher so nicht klar gewesen seien.
Personalratsvorsitzender Wolfgang Ullrich zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen der Verwaltungsratssitzung und betonte, dass der Besuch desLandrats auf den Stationen wichtig für die Beschäftigten gewesen sei: "Die Beschäftigten haben dabei das Gefühl erhalten, dass sie mit ihren Anliegen ernst genommen werden." Seine Aufgabe als Personalrat sei es nun, in nächster Zeit auf die Umsetzung der Maßnahmen zu achten. Auch auf mögliche Streiks der Gewerkschaft Verdi wies Ullrich hin. Als Drohung für das gKU wollte Ullrich seinen Hinweis jedoch nicht verstanden wissen.
Zufrieden mit dem Maßnahmenpaket zeigte sich auch Pflegedienstleiterin Michaela Deisenhofer, die betonte, dass es durch die zusätzlichen finanziellen Mittel nun auch möglich sei, Mitarbeiter vorausschauend einzustellen.