28. Oktober 2016, 22:08

Spatenstich für neue Wohnanlage der Stiftung Sankt Johannes in Rain

Das Foto zeigt (v.l.n.r.): Gerhard Martin (1. Bürgermeister Stadt Rain), Ilka Füngers (Vertreterin der Bewohner), Robert Freiberger (Geschäftsführer Sankt Johannes), Thekla Eisele (UTA Architekten und Stadtplaner), Dr. Peter Thrul (3. stellvertretender Landrat) und Edgar Winkler (Betriebsleiter / Prokurist Carl Heuchel GmbH). Bild: Sarah Herrmann
Geeignete Wohnplätze für Menschen mit Behinderung sind rar in der Stadt. Noch dazu für Menschen, die einen erhöhten Hilfebedarf haben. Oftmals sind es nicht die städtebaulichen und architektonischen Hindernisse, die es Menschen mit Behinderung nur schwer erlauben, am Leben in der Stadt teilzuhaben, denn eher die Barrieren in den Herzen und Köpfen. Die Stiftung Sankt Johannes arbeitet seit vielen Jahren daran, den möglichen Vorbehalten offen zu begegnen und die Forderung der Inklusion zu verwirklichen. Mit der neu konzipierten und geplanten Wohnanlage im Zentrum der Stadt Rain sollen nun zwei Ziele, die in der UN-Konvention für Menschen mit Behinderung verankert sind, intensiver verfolgt werden: die Förderung körperlicher, geistiger, sozialer und beruflicher Fähigkeiten und der volle Einbezug in das gesellschaftliche Leben.
Marxheim-Schweinspoint / Rain - Inmitten einer südlich des Stadtzentrums liegenden Wohnsiedlung errichtet die Stiftung Sankt Johannes ein dreistöckiges Wohnhaus. Der neue Wohnkomplex im Lerchenweg soll insgesamt 24 Wohnplätze für Menschen mit einer geistigen Behinderung oder Mehrfachbehinderungen umfassen. Die Intention dahinter sei, „eine neue Wohnform für Menschen mit erheblichem Unterstützungsbedarf zu schaffen und ihnen im Rahmen einer ganzheitlichen und intensiven Betreuung mehr Lebensqualität und gesellschaftliches Miteinander zu ermöglichen“, so Robert Freiberger, Geschäftsführer der Stiftung Sankt Johannes.
Das neue Wohnheim entspricht den aktuellen Richtlinien des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes. Der Haupteingang des Hauses wird der Straße zugewandt sein und soll hierdurch erste Weichen für alltägliche Begegnungen stellen. Neben den 5 Wohneinheiten in den oberen Etagen, die durch eine Schiebetür im Wohnzimmer miteinander verbunden werden können, soll sich im Erdgeschoss eine Wohngruppe mit einem differenzierten Betreuungsangebot etablieren. Diese richtet sich an Menschen, die ein selbstständigeres Leben anstreben und einen geringeren Hilfebedarf haben. Darüber hinaus sollen im Erdgeschoss Freizeit- und Therapieräume, in denen tagesstrukturierende Maßnahmen entsprechend der Fähigkeiten und Bedürfnisse der Klienten angeboten werden, entstehen. Durch die räumliche Nähe der beiden Bereiche „Wohnen“ und „Tagesstruktur“ erhalten die Hausbewohner die Möglichkeit, einen auf sie abgestimmten Alltag zu finden und die Ruhe- und Erholungsphasen individuell zu gestalten.
Nach derzeitigem Stand wird das Bauvorhaben rund 4,37 Millionen Euro kosten, wobei der Freistaat Bayern und der Bezirk Schwaben ca. 2/3 der Baukosten fördern. Der Einzug der ersten Wohngruppen ist für Frühjahr/Sommer 2018 geplant. (pm)