15. März 2018, 17:27

Zwei Bereitschaftsdienstpraxen für den Landkreis

Für Patienten, die außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten medizinische Hilfe brauchen, gibt es ab 20, März 2018 zwei Anlaufstellen im Landkreis: In Donauwörth und in Nördlingen nehmen an diesem Tag die Bereitschaftsdienstpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) ihren Dienst auf. Auch im Nachbarlandkreis Dillingen wird es ab kommendem Dienstag eine Bereitschaftsdienstpraxis geben. 
Für Patienten, die außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten medizinische Hilfe brauchen, gibt es ab 20, März 2018 zwei Anlaufstellen im Landkreis: In Donauwörth und in Nördlingen nehmen an diesem Tag die Bereitschaftsdienstpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) ihren Dienst auf. Auch im Nachbarlandkreis Dillingen wird es ab kommendem Dienstag eine Bereitschaftsdienstpraxis geben. 
Landkreis - Viele Patienten, die in der Vergangenheit in die Notaufnahmen der Donau-Ries-Kliniken kamen, gehörten dort eigentlich gar nicht hin, weil sie eigentlich ein Fall für den Hausarzt gewesen wären. Das Ergebnis: überfüllte Notaufnahmen und lange Wartezeiten.  Ab kommendem Dienstag gehen nun zwei Bereitschaftspraxen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) an der Donauwörther Donau-Ries Klinik und am Nördlinger Stift in Betrieb. Dort werden die Patienten behandelt, die außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten medizinische Hilfe brauchen. Die Bereitschaftspraxen sollen auch dazu beitragen, die Notaufnahmen in den Kliniken zu entlasten.
Die Donau-Ries Klinik Donauwörth. Eine der neuen Notfall-Praxen ist ab 20. März 2018 hier zu finden. (Bild Diana Hahn) Bild: DRA
Verwaltungsratsvorsitzender Stefan Rößle sieht in den den Bereitschaftsdienstpraxen eine Verbesserung des Angebots der Krankenhäuser, auch wenn es sich dabei nicht um ein Angebot der Kliniken, sondern der KVB handelt. Allerdings stellt das gemeinsame Kommunalunternehmen Donau-Ries Kliniken und Seniorenheime (gKU) in beiden Häusern Räume zur Nutzung zur Verfügung. Im Zuge der neuen Strukturen wurde auch die Donauwörther Notaufnahme umgebaut, da, so Rößle, auch die baulichen Voraussetzungen dort nicht optimal gewesen seien.
Kein Termin notwendig
Froh darüber, dass es endlich losgehen kann, ist Hannes Bachetzky von der Kassenärztlichen Vereinigung: "Die Praxen in Donauwörth, Nördlingen und Dillingen sind ein Teil einer großen Reform des Allgemeinärztlichen Bereitschaftsdienstes. Bayernweit wollen wir 110 Bereitschaftsdienstpraxen etablieren. Die Bereitschaftspraxen sind für die Patienten, die so schwer erkrankt sind, dass sie nicht warten können, bis der Hausarzt wieder geöffnet hat, aber nicht krank genug für die Notaufnahme sind."
Die Bereitschaftspraxen befinden sich in beiden Häusern in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Notaufnahme. Ab dem 20. März kann man sich dann zu den Öffnungszeiten ohne Termin in eine der Bereitschaftspraxen begeben. Braucht der Arzt weitere Tests kann er dort auf die gesamte Infrastruktur des Krankenhauses - wie Röntgen oder Labor -  zurückgreifen.  Sollte der Arzt eine schwerwiegende Krankheit diagnostizieren, kann der Patient direkt in der Notaufnahme weiterbehandelt werden. Ebenso umgekehrt: Patienten die in die Notaufnahme gehen, werden zur Bereitschaftspraxis geschickt, wenn eine weniger schwere Erkrankung vorliegt. Ab dem 20. März werden Wegweiser den Patienten den Weg zur Praxis zeigen. Das bisherige Bereitschaftsdienstmodell der Hausärzte im Lankreis wird von den Bereitschaftsdienstpraxen abgelöst. Der Fachärztliche Bereitschaftsdienst ist davon ausgenommen. Wer die 116117 wählt wird auch in Zukunft, wenn nötig, an einen diensthabenden Facharzt verwiesen. Für alle anderen Fälle gibt es die Notfall-Praxen.
Unter 116117 Fahrdienst anfordern
 In den neuen Bereitschaftspraxen in Nördlingen und Donauwörth wird in der Regel ein Arzt pro Schicht im Dienst sein. Ein weiterer ist als Fahrdienst unterwegs und kann bei Patienten, die nicht mobil sind, zu Hausbesuchen gerufen werden. Die Nummer 116 117 ist der direkte Draht zur Vermittlungsstelle. Ein Disponent schätzt die medizinische Lage des Patienten ein und schickt gegebenenfalls den Fahrdienst vorbei. "Die Bereitschaftspraxen sind ein tolles neues Versorgungsangebot", ist sich der Direktor der AOK Donauwörth, Johannes Hiller sicher. Er appelliert aber auch an die Vernunft der Menschen, den Besuch der Bereitschaftspraxis, dem Fahrdienst vorzuziehen: "Wenn möglich sollen die Patienten natürlich in die Bereitschaftsdienstpraxis kommen. Denn dort steht dem Arzt die komplette Ausstattung zur Verfügung. Bei einem Hausbesuch bringt der Arzt lediglich einen Arztkoffer mit."
Auch am Nördlinger Stift gibt es bald eine Bereitschaftsdienspraxis. Bild: Matthias Stark
Für die niedergelassenen Ärzte bringen die Notfall-Praxen Vorteile die Dienstfrequenz betreffend mit: "Bisher mussten die niedergelassenen Ärzte zusätzlich zu ihrer Praxis auch noch 400-500 Stunden Bereitschaftsdienst pro Jahr ableisten. In den Bereitschaftsdienstpraxen ist jeder der Ärzte nur einmal im Monat an der Reihe", erklärt Bachetzky. Auch die Nachtschichten für die Ärzte fallen weg, da der Dienst der Ärzte um 21 Uhr endet und dann die Notaufnahmen übernehmen. "Diese Bereitschaftsdienste sind auch immer mit ein Grund, warum sich Ärzte ungern auf dem Land niederlassen", so Hannes Bachetzky. Zumindest dieses Hemmnis scheint mit der Eröffnung der Bereitschaftsdienstpraxen nun der Vergangenheit anzugehören.

Info

In Donauwörth können Patienten die Bereitschaftsdienstpraxis zu folgenden Zeiten aufsuchen: Montag, Dienstag und Donnerstag von 18 Uhr bis 21 Uhr. Mittwoch und Freitag von 16 bis 21 Uhr. Am Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 9 bis 21 Uhr.

Die Bereitschaftsdienstpraxis in Nördlingen ist am Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 9 bis 21 Uhr geöffnet. Patienten die nach 21 Uhr medizinische Versorgung benötigen, werden in den Notaufnahmen behandelt. Der Allgemeinärztliche Fahrdienst kann unter 116117 (ohne Vorwahl) auch nach 21 Uhr angefordert werden.