4. September 2017, 13:03

"Tag des Offenen Denkmals" in der Ruinenkirche im Spindeltal

Bild: Peter Popanda
Donauwörth - Seit 1993 finden am 2. Sonntag im September in Deutschland Veranstaltungen zum „Tag des offenen Denkmals“ statt. Jedes  Jahr steht unter einem besonderen Thema. Heuer soll der Denkmaltag
Seit 1993 finden am 2. Sonntag im September in Deutschland Veranstaltungen zum „Tag des offenen Denkmals“ statt. Jedes  Jahr steht unter einem besonderen Thema. Heuer soll der Denkmaltag das Wechselspiel von Macht und Architektur in ihren Ausdrucksformen zeigen. Mächtig sind nicht nur Fürsten, sondern beispielsweise auch Patrizier, Industrielle oder Klöster und Kirchen. Bezüge zum Reformationsjahr sind gerade im Lutherjahr 2017 deutlich aufzuzeigen- und dafür ist die Ruinenkirche im Spindeltal ein herausragendes Beispiel.
„Mit den Almosen und mithilfe frommer Christen“, so ist in der Chronik nachzulesen, erbaute 1477 Georg Graf Helfenstein die erste Kirche und stiftete dazu eine Marienstatue. Bereits 1536 aber erzwangen die Amtsleute des Ottheinrich die Aufsicht über das Kirchenvermögen. Nach dem Übertritt des Landesfürsten zum Protestantismus wurde die Kirche dann geschändet und die Figur gestürzt. Trotz der Schleifung der Kirche und des Obrigkeitsverbotes dauerten die Wallfahrten auch während der Reformationszeit fort, und das, obwohl mit Waffengewalt gegen die Pilger vorgegangen wurde.
Heute steht dieses besondere Kirchlein, das in über 500 Jahren viel erlebt hat und Dank Pfarrer Maurer und vielen fleißigen Helfern wieder als Kirche genutzt werden kann, konfessionsübergreifend offen - Tag und Nacht. Alte Steine und Mauern wurden großartig mit neuer und klarer Architektur verbunden - Alt und Neu ergänzen sich hier in beispielgebender Weise.
Am Sonntag, 10. September, dem Tag des offenen Denkmals, lädt der „Buchdorfer Zweigesang“ zu einer musikalischen Führung in diese ganz besondere alte Wallfahrtskirche ein. Erna Dirschinger wird über die wechselhafte und interessante Geschichte von Kirche und Marienstatue berichten, dazwischen erklingen altvertraute Marienlieder. Beginn ist um 14:00 Uhr, anschließend besteht die Möglichkeit zur gemeinsamen Kaffeepause. (pm)