Stefan Rößle schwingt den Spaten für den Neubau des AWV-Recyclinghofes. Bild: Mara Kutzner
In Donauwörth wird ein neuer Recyclinghof mit Grünsammelplatz gebaut.
Donauwörth - Der bisherige Recyclinghof ist beengt und hat keinen eigenen Grünsammelplatz. Das soll sich noch im Laufe des Jahres 2017 ändern. Der Abfallwirtschaftsverband Nordschwaben (AWV) investiert knapp fünf Millionen Euro in einen neuen Wertstoffhof. Seit 20 Jahren habe der AWV keine ähnlich große Summe aufgewendet, bestätigte der Verbandsvorsitzende, Landrat Stefan Rößle beim Spatenstich. Trotz der hohen Baukosten sollen die Gebühren nicht erhöht werden.
Am neuen Standort an der Deponie in Binsberg können Wertstoffe wie Altholz, Altfenster, Elektrogeräte und Sperrmüll in ebenerdigen, überdachten Sammelboxen entsorgt werden. Auch Restmülltonnen, Biotonnen, Papiertonnen und Säcke werden dort ausgegeben. Der angrenzende Grünsammelplatz wird komplett asphaltiert und ermöglicht eine trockene und saubere Anlieferung von Grünabfällen. In der Kompostierhalle nebenan, soll das Grüngut zu Komposterde verarbeitet werden. Somit werden Transportwege gespart. Öffnungszeiten für den Recyclinghof stehen ebenfalls schon fest. Die Annahme der Wertstoffe erfolgt von Dienstag bis Freitags von 9 bis 17 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr.
Neben dem Recyclinghof und dem Grünsammelplatz baut der AWV auch eine Umladehalle für Papier am Binsberg. Bis zu 17.000 blaue Tonnen sollen im Jahr dort angeliefert werden, bevor der Papiermüll zu einer Verwertungsanlage nach Ingolstadt gebracht wird.
Bild: AWV
Verantwortungsvolle Abfallentsorgung
Für die Heizung der Büroräume mit vier Arbeitsplätzen und Sozialräume für die Mitarbeiter sowie für die Umladehalle nutzt der AWV die Abwärme des Grüngutkomposts. "Immerhin entstehen dort Temperaturen von bis zu 75 Grad Celcius", erklärt Werkleiter Gerhard Wiedemann. Der neue Recyclinghof wird somit völlig ohne Öl und Gas auskommen.
In die Sickerwasserbehandlungsanlage der Deponie wurden schon vor einem halben Jahr gut 1,2 Mio. Euro investiert. Das Sickerwasser, welches auf der Deopnie anfällt und Schadstoffe aus den abgelagerten Abfällen enthält wird in vier Aktivkohlebehältern behandelt. Mit der neuen Technik kann das Sickerwasser die Schadstoffe durch Absorption an die Aktivkohle abgeben. Das System funktioniere deshalb so gut, weil ein Kilo Aktivkohle etwa die Oberfläche eines Fußballfeldes habe, erklärt Gerhard Wiedemann. Das Wasser fließt nach der Behandlung über eine 6 Kilometer lange Leitung in die Kläranlage Harburg. Bisher musste das Sickerwasser nach einer Aufkonzentrierung mit Lkws abtransportiert werden.
So soll der neue Recyclinghof am Binsberg aussehen. Bild: AWV