Filmvorstellung "Nestwärme"

Nestwärme Bild: julia Geiß
Beginn:
Do., 13.11.2025 - 19:00
Ort:
Ries-Theater Nördlingen
Kohlenmarkt 4
86720 Nördlingen

"Nestwärme - mein Opa, der Nationalsozialismus und ich" Dokumentarfilm, Deutschland 2022, 95 Minuten, Regie: Eric Esser Wie viel wissen wir über unsere Großeltern? Was wird aus der Familiengeschichte, wenn der vererbte Familienschatz an Fotos und Erinnerungen an den Großvater in den 1940er Jahren mit einem Hakenkreuz am Jackenaufschlag zeigt? Wie verändert sich der Blick auf einen geliebten Menschen durch ein Symbol, das für millionenfaches Morden steht?

Regisseur Eric Esser hat sich mit seinem Dokumentarfilm an seine eigene Familiengeschichte gewagt. Historisches Wissen, private Fotos und Filmaufnahmen fügen sich vor der Kamera durch Erinnerungen und Gespräche zu einem Puzzle zusammen und öffnen einen anderen Blick auf die Familiengeschichte.

Doch nicht nur die Familienangehörigen berichten von ihren Erinnerungen. Der Regisseur geht auch in das Bundesarchiv Berlin, in der 12,7 Millionen Mitgliederkarteien der NSDAP verwahrt werden. Ebenso besucht er das Staatsarchiv Ludwigsburg, das Stadtarchiv Wuppertal Elberfeld, das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit und die zentrale Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg. Esser spricht an diesen Orten mit den zuständigen Mitarbeiter*innen und bittet ebenfalls einen Historiker und einen ehemaligen Staatsanwalt um ihre Einschätzungen

"Nestwärme" hatte seine Filmpremiere auf dem renommierten Filmfestival Max Ophüls Preis und gewann 2022 auf dem Sibiu International Film Festival den Preis "Best Director Docschool Competition." Produziert wurde er von der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in Koproduktion mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg.

Eric Esser studierte zuerst an der Filmarche e.V., Berlin, und danach an der Filmuniversität Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg Dokumentarfilmregie. Seine mehrfach ausgezeichneten Dokumentar- und Kurzdokumentarfilme liefen bereits auf vielen Festivals. 2014 war er Artiste en Residence der Recontres Cinématographiques im französischen Cerbère. Die Bundeszentrale für politische Bildung hat seinen Kurzdokumentarfilm "Der Engel der Geschichte" in ihre Mediathek aufgenommen. Regisseur Eric Esser ist bei der Filmvorführung anwesend und steht für Fragen und zu einem Gespräch zur Verfügung (dra)