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Mitglieder der "Identitären Bewegung" haben sich am vergangenen Sonntag als Fußgruppe unter die Teilnehmer des Faschingsumzuges in Donauwörth gemischt. Nicht die erste Aktion der "Identitären Bewegung" in Donauwörth. 
Donauwörth - Am vergangenen Sonntag hat sich eine Gruppe von mindestens acht Personen der "Identitären Bewegung" als Fußgruppe unter die aktiven Teilnehmer des Faschingsumzugs gemischt und zog auf einem Teilstück mit dem Gaudiwurm mit durch die Reichsstraße. Laut Polizeichef Thomas Scheuerer hatten Mitglieder der Gruppe die Absicht "ihre Sicht auf die Asylproblematik zu beleuchten". Ulrich Reitschuster, 1. Vorsitzender der Initiative-Fasching-Donauwörth (IFD), erklärte, dass sich die Fußgruppe "im Bereich des Landratsamtes mit in den Umzug eingeschleust" hatte. Auf Nachfrage bestätigte uns Reitschuster, dass sich die Fußgruppe zu keiner Zeit beim Faschingsverein für den Umzug angemeldet habe.
An die Besucher des Faschingsumzuges wurden außerdem Flyer verteilt, die unserer Redaktion vorliegen. Auf den Flugblättern wird die rechtsgerichtete Haltung der "Identitären Bewegung" deutlich. In einer Pressemitteilung der Polizeiinspektion Donauwörth heißt es: "Die bis auf einen Sehschlitz vermummten und nicht bekannten Personen führten ein Transparent mit und verteilten Flugblätter der "Identitären Bewegung“. Darin wird die Asylpolitik der Bundesregierung sehr kritisch betrachtet." Die Polizei geht davon aus, dass die Gruppe den Faschingsumzug dazu „missbraucht“ hat,  um "ihre Ideologie zu verbreiten".
"Identitäre Bewegung" wollten Faschingsumzug "kapern"
Auf der Facebook-Seite der "Identitären Bewegung Schwaben" ist zu lesen: "Identitäre Aktivisten kapern Faschingsumzug". Desweiteren heißt es: "Um die
 Zukunftsperspektive zu zeigen, die uns angesichts der aktuellen Entwicklung erwarten wird, hüllten sich Aktivisten der Ortsgruppe Augsburg in Burkas und liefen beim gestrigen Faschingsumzug in Donauwörth mit. Das mitgebrachte Transparent soll darauf aufmerksam machen, dass sich die Scharia und Burkapflicht nicht durch erlassene Gesetze durchsetzen werden, sondern als Reaktionen auf die täglichen Übergriffe und Einzelfälle." Auf Nachfrage nach einer persönlichen Stellungnahme der "Identitären Bewegung" hat unsere Redaktion noch keine Antwort erhalten. 
Bereits im vergangenen Dezember erregte eine Aktion, mutmaßlich von Aktivisten der "Identitären Bewegung", das Gemüt der Donauwörther Bürger. Unbekannte hatten damals über Nacht eine Art Mahnmal aus Steinen, Friedhofskerzen und Plakaten an der Weihnachtskrippe angebracht. Auf Facebook titelte damals die "Identitäre Bewegung Schwaben" mit "Kein Opfer ist vergessen! Kampagnenoffensive in Augsburg".
Die Kriminalpolizei Dillingen, Kommissariat Staatsschutz, hat die weiteren Ermittlungen übernommen.  (pm/jw)