5. Oktober 2018, 08:00

Landtagswahl: Zur Sache ... Georg Wiedemann

Am 14. Oktober 2018 finden in Bayern die Landtagswahlen statt. Auch Georg Wiedemann, Direktkandidat der SPD, kandidiert für den Landtag und hat sich unseren Fragen gestellt. 
Guten Tag Herr Wiedemann, Sie sind Rettungsassistent. Wie glauben Sie, kann der Pflegenotstand, auch im Landkreis Donau-Ries, verbessert werden?
Erstens: Der Pflegeberuf braucht mehr Anerkennung in der Gesellschaft. Und zweitens: Alle, die in der Pflege arbeiten, benötigen dringend planbare Dienste. Dass sie wirklich frei haben und nicht immer einspringen müssen. Alle Pflegekräfte, die ich kenne, wollen Zeit für die Pflege haben. Deshalb dürfen nicht immer mehr Dienste und kürzere Pausen sein, die Arbeitsverdichtung muss reduziert werden!  Natürlich muss sich auch die Bezahlung verbessern, dadurch würde der schöne Beruf der Pflegekräfte auch wieder für Schulabgänger interessanter. Gute Pflege kostet Geld und wir als Gesellschaft müssen uns entscheiden, was uns unsere Seniorinnen und Senioren sowie unsere kranken Menschen wert sind!
Die SPD hat bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr sehr viele Stimmen eingebüßt. Wieso sollte es sich bei der Landtagswahl ändern?
Die Bundestagswahl war für die SPD leider kein Ruhmesblatt. Zum einen hat der Schulz-Zug zum Schluss nicht mehr die nötige Fahrt gehabt und die SPD hat vielleicht auch ihren Wählern nicht mehr zugehört, sie einfach nicht mehr erreicht. Jetzt stellt sich bei der SPD im Bund die Situation aber anders dar, viele der von uns im Koalitionsvertrag vereinbarten Punkte wurden bereits auf den Weg gebracht und abgearbeitet. Bei der Landtagswahl ist es nach meiner festen Überzeugung wie bei den Kommunalwahlen, es handelt sich um eine Personenwahl, deshalb steht die Partei allein nicht im Vordergrund, sondern der Kandidat!
Auf Ihrer Homepage heißt es: „Unsere Kinder sind mir als Familienvater sehr wichtig, in den Schulen und vorschulischen Bildungseinrichtungen müssen genügend Lehrer und Erzieher tätig sein (…)“. Der Lehrermangel
spielt auch im Landkreis schon seit mehreren Jahren eine große Rolle. Wie kann diese Situation verbessert werden?
Die Lehrer machen einen tollen Job und wir können zurecht stolz sein. Beim Stichwort „Lehrermangel“ muss man die verschiedenen Schularten getrennt voneinander betrachten. In den meisten Fächerverbindungen im Gymnasial- und Realschulbereich leistet sich Bayern seit Jahren den Luxus, hoch qualifiziertes und teuer ausgebildetes Personal auf die Straße zu setzen oder mit befristeten Arbeitsverträgen am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen. Hier hat es der Freistaat durch eine andere Personalpolitik also selbst in der Hand, den Lehrermangel sofort zu beheben. Anders sieht es im Grund- und Mittelschulbereich aus. Hier sind die Wartelisten leer, alles verfügbare Personal wurde eingestellt. Es ist dringend an der Zeit, diese Lehrämter für jungeMenschen wieder interessanter zu machen. Die Anhebung der Besoldung auf das Niveau der Realschullehrer sowie vergleichbare Arbeitsbedingungen (z. B. bzgl. Unterrichtszeitverpflichtung) sind ein erster, wichtiger Schritt in diese Richtung.
Was ist Ihr Wahlversprechen für den Landkreis? 
Unsere Heimat liegt mir sehr am Herzen. Ich werde mich für alle Menschen von Fremdingen bis Holzheim und von Tagmersheim bis Amerdingen in unserem Landkreis einsetzen, und – und das ist vielleicht der Unterschied – den Bürgerinnen und Bürgern vor allen Dingen auch zuhören!


51 Jahre alt

Verheiratet, drei Kinder

Rettungsassistent und Personalratsvorsitzender

Wohnhaft in Oettingen