Bildunterschrift: Feierliche Übergabe am Bahnhof in Friedberg: Staatsministerin Kerstin Schreyer überreichte das Signet „Bayern barrierefrei“ an Olaf von Hoerschelmann, Geschäftsführer Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund. Im Bild von rechts nach links: Bürgermeister Roland Eichmann, Stadt Friedberg, Dr. Klaus Metzger, Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des AVV, Olaf von Hoerschelmann, AVV Geschäftsführer, Frau Staatsministerin Kerstin Schreyer, Peter Tomaschko, MdL, Manfred Losinger, stellvertretender Landrat Landkreis Aichach-Friedberg, Josef Koppold, Behindertenbeauftragter Landkreis Aichach-Friedberg . Bild: AVV
Die Staatsministerin Kerstin Schreyer würdigt Schulungen der Fahrer im Umgang mit mobilitätseingeschränkten Menschen und barrierefreie Fahrzeuge. 
Landkreis - Der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) hat am Samstag, den 06. Oktober 2018 das Signet „Bayern barrierefrei“ für die Schulungen seiner Fahrer im Umgang mit mobilitätseingeschränkten Menschen erhalten. Kerstin Schreyer, Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales überreichte das Signet am Bahnhof in Friedberg an Dr. Klaus Metzger, Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des AVV sowie an AVV Geschäftsführer Olaf von Hoerschelmann. „Wir möchten die Barrierefreiheit in Bayern voranbringen“, betonte die Staatsministerin. Nur gemeinsam könne man Barrieren abbauen und mobilitätseingeschränkten Menschen mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. „Barrierefreiheit muss überall mitgedacht werden und jeder kann seinen Teil dazu beitragen“, so die Staatsministerin.
Fahrerschulungen sind ein Aushängeschild
Das Signet wird für konkrete, beachtliche Beiträge zur Barrierefreiheit in Bayern vergeben. Als Zeichen der Anerkennung soll es auch Ansporn für andere sein, sich für Barrierefreiheit zu engagieren. „Auch Barrieren in den Köpfen müssen abgebaut werden und hierfür sind die Schulungen der Fahrer im Umgang mit mobilitätseingeschränkten Personen ein schönes Beispiel“, so die Staatsministerin. In den Schulungen lernen die Busfahrer zum einen, welche Mobilitätseinschränkungen es gibt. Neben körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen gehören nach dem Verständnis im AVV auch phasenweise Einschränkungen wie ein Gipsbein oder einfach nur das Mitführen eines Kinderwagens dazu. „Sich in die Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten Personen hineinzuversetzen – ein Wechsel der Perspektive - führt zu besserem Verständnis und einem besseren Miteinander“, erklärte Dr. Metzger. Zum anderen werden in den Schulungen konkrete Handlungsempfehlungen gegeben: Wie kann ich blinde Menschen auf mich und mein Fahrzeug aufmerksam machen und bei der Orientierung helfen. Wie spricht man mit tauben Personen und wie kann man Rollstuhlfahrer beim Ein- und Ausstieg unterstützen. „Durch Brillen, die eine Sehbehinderung simulieren oder den Einsatz anderer, moderner Technologien erleben die Fahrer, wie es sich anfühlt, blind oder taub zu sein und was es bedeutet, auf die Hilfe Dritter angewiesen zu sein“, ergänzte von Hoerschelmann.
91 Prozent der Fahrzeuge bis Ende 2018 barrierefrei
„Der AVV setzt sich nicht nur mit seinen vorbildlichen Fahrerschulungen für mobilitätseingeschränkte Menschen ein, sondern auch bei der Ausstattung seiner Fahrzeuge. Denn ein barrierefreier Zugang zu Öffentlichen Verkehrsmitteln bedeuten für behinderte Personen mehr Selbständigkeit und Teilhabe“, betonte auch Herr Koppold, Behindertenbeauftragter des Landkreises Aichach-Friedberg. In den europaweiten Ausschreibungen fordern der AVV nicht nur niederflurige Fahrzeuge mit Kneeling, dem Absenken des Fahrzeugs um 7 cm zur Bordsteinkante. Auch Stehplatzperrons gegenüber der zweiten Tür und neu ohne Podeste im vorderen Fahrzeugbereich bis Tür 2, TFT-Anzeigen im Innenraum, Haltestellenansagen, kontrastreiche Innenräume oder große Fahrzielanzeigen runden unsere Anforderungen an die Fahrzeugausstattung ab“, so von Hoerschelmann. Der Freistaat fördert die Anschaffung barrierefreier Linienbusse, da sie einen einfachen Zugang für Menschen mit Rollstuhl oder Kinderwagen ermöglichen, sowie das Prinzip der Zwei-Sinne beachten. Signale werden dann sowohl sicht- als auch hörbar ausgestrahlt.
„Wir freuen uns sehr über den Erhalt des Signets ‚Bayern barrierefrei‘ und die offizielle Anerkennung für unsere vielfältigen Bemühungen, mobilitätseingeschränkten Menschen den Alltag einfacher zu machen“, schloss von Hoerschelmann. (pm)