Haus der Begegnung Bild: privat
​​​​​​​Ungewöhnlich viel medizinisches Fachpersonal ist derzeit in der Donauwörther Anker-Einrichtung untergebracht. Die meisten geflüchteten Ärzte und Krankenschwestern wünschen sich eine möglichst schnelle Integration ins Berufsleben.

Aber egal ob aus dem Heimatland geflohen oder eingewandert aus anderen Teilen der Welt: Wer als ausländisches medizinisches Personal in einer deutschen Klinik oder Praxis arbeiten will, muss gutes Deutsch können. Vor einer Zulassung als Arzt ist das Sprachniveau C1 bzw. als Krankenschwester B2 nachzuweisen. Das ist sehr anspruchsvoll.

Und so wollen die geflüchteten Fachkräfte die Zeit in der Anker-Einrichtung nicht tatenlos verstreichen lassen und schnell die sprachlichen Barrieren überwinden. Woran es in der Anker-Einrichtung aber fehlt, ist nicht nur die notwendige Hardware-Ausstattung, sondern auch die entsprechende Software und WLAN.

Die in der Anker-Einrichtung tätige Fachkraft für Arbeitsvermittlung von der Agentur für Arbeit Sait Demir hat schnell die richtigen Akteure für eine Lösung dieses Problems gefunden: Jörg Fischer und Michaela Kaag stellten Räume und WLAN im nahegelegenen Mehrgenerationenhaus zur Verfügung. Der bayrische Flüchtlingsrat fand einen Sponsor, der dankenswerter Weise die Raummiete übernahm. Die Bildungskoordinatorin in der Stabsstelle Kreisentwicklung des Landratsamtes Dr. Gabriele Theiler organisierte die notwendige Technik und brachte ihr Wissen um die richtigen Online Plattformen, die selbständiges Deutsch Lernen ermöglichen, ein. Eine temporäre Außenstelle des Donauwörther LernCafés war damit im Mehrgenerationenhaus Donauwörth geschaffen.

Landrat Stefan Rößle schätzt das Engagement aller Beteiligten sehr: „Weil wir damit schnell und unkompliziert handeln und konkret etwas gegen Mangel in den medizinischen Fachberufen in Bayern tun“.

Die nun zur Nutzung überlassenen Laptops sind Teil einer Spende der Hilfsorganisationen Luftfahrt ohne Grenzen e.V. und der Bayrische Kinderhilfe Rumänien e.V., die bereits im Frühjahr an Landrat Stefan Rößle und Bildungskoordinatorin Dr. Gabriele Theiler zur weiteren Verwendung übergeben worden waren. (pm)