5. Januar 2017, 13:58

Lebensgefährlicher Drogenkonsum

Bild: DRA
Am Mittwochabend wurden Notarzt und Polizei in eine Nordriesgemeinde gerufen, nachdem ein 28Jähriger einen Atemstillstand erlitten hatte. Vor Ort stellte sich heraus, dass der Mann zuvor offensichtlich
Am Mittwochabend wurden Notarzt und Polizei in eine Nordriesgemeinde gerufen, nachdem ein 28Jähriger einen Atemstillstand erlitten hatte. Vor Ort stellte sich heraus, dass der Mann zuvor offensichtlich Betäubungsmittel (weißes und braunes Pulver) konsumiert hatte und dann ohnmächtig wurde. Der Mann konnte reanimiert und durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus Nördlingen eingeliefert werden.
Sein Vater, wütend und besorgt gleichermaßen, wollte wohl wissen welche Substanzen sein Sohn konsumiert hatte und entnahm aus einer Tüte mit weißem Pulver eine kleine Fingerspitze und ließ das Pulver auf der Zunge und im Mund zergehen. Daraufhin erlitt auch er einen Kollaps mit Atemstillstand, weshalb der zweite Notarzteinsatz notwendig wurde. Beide Männer sind zwischenzeitlich außer Lebensgefahr.
Eine Durchsuchung des Zimmers des 28-jährigen förderte verschiedene Betäubungs- und Arzneimittel zu Tage. Das weiße und braune Pulver (vermutlich synthetische Substanzen) hatte der Mann angeblich im Internet bestellt; die Originalverpackungen sind nicht mehr vorhanden, so dass erst nach einer weitergehenden toxikologischen Untersuchung die Art des Stoffes bestimmt werden kann. Weitere Ermittlungen sind notwendig.
Aufgrund des Vorfalles warnt die Polizei Nördlingen erneut vor dem Konsum von Drogen und deren nicht absehbaren Folgen. Sorge bereitet die Tatsache, dass im Ries in den ersten elf Monaten des Vorjahres die Zahl der bekannt gewordenen Betäubungsmittelstraftaten von 71 auf 93 (um über 30 %) angestiegen ist.  Inspektionsleiter Walter Beck: „Insbesondere das Risiko bei der Einnahme von synthetischen Drogen ist für den Konsumenten weder abschätzbar noch beherrschbar. Gerade chemisch erzeugte Betäubungsmittel sind durch ihre Zusammensetzung, den teilweise unbekannten Inhaltsstoffen und deren Dosierung, für den Verbraucher nicht zu kontrollieren. Schon die Einnahme einer Fingerspitze des Pulvers kann tödliche Folgen haben.“ (pm)