Zuerst wurde von einer Vergiftung ausgegangen, dann jedoch entdeckte der Mann Reste eines Bolzens im Körper. Der Auffinder informierte zudem den 70-jährigen Halter des freilaufenden Tieres, welcher einige Häuser weiter in der Straße lebt. Der zehn Jahre alte, blaue Pfau drehte bereits seit Jahren seine „Runden“ in der Straße, war dort beliebt und genoss es Zeugenangaben zufolge wohl besonders, sich auf dem Garagendach eines Nachbarn in einer dortigen Fensterscheibe selbst zu spiegeln. Dort verharrte der stolze Pfau dann für längere Zeit. Das störte den Nachbarn nicht – wohl jedoch offenkundig einen Mieter des Hauses.
Der 23-Jährige öffnete ein Fenster seiner Wohnung, griff zu einer Armbrust, legte an und schoss aus einer Entfernung von circa sieben Metern auf den ausgewachsenen Ziervogel gegenüber. Der Bolzen durchschlug das Tier quer durch den Körper und zersplitterte am Brustbein. Der Schuss erfolgte mit einer solchen Wucht, dass die Pfeilspitze noch in das metallene Trapezblech des Garagendaches einschlug und auch dieses durchbohrte. Dort blieb diese dann stecken. Diesem Umstand ist es allerdings zu verdanken, dass verständigte Beamte der Donauwörther Inspektion mit dem vorhandenen Pfeilfragment die exakte Flugbahn nachvollziehen konnten. So ließ sich feststellen, dass der Armbrustbolzen zweifelsfrei aus dem Fenster der Wohnung des 23-Jährigen abgefeuert wurde.
Die Beamten konfrontierten den Mann am Morgen des 28. August mit den Vorwürfen. Er räumte die Tat ein, schwieg jedoch bislang zu seinem Motiv. Als Tatzeit konnte der 26. August, in einem Zeitraum von 07.00 bis 08.30 Uhr, ermittelt werden. Die benutzte Armbrust wurde sichergestellt. Der tote Pfau wurde beim Besitzer belassen und die aus dem Körper entnommenen Pfeilfragmente ebenfalls zur Beweissicherung sichergestellt. Die Donauwörther Polizisten zeigten den Schützen wegen eines Vergehens nach dem Tierschutzgesetz sowie Sachbeschädigung an. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren. (pm)