Maria Enslin ist neue Dienststellenleiterin der Polizeiinspektion Donauwörth. Bild: Mara Kutzner
Seit Jahresbeginn hat die Donauwörther Polizei eine junge, weibliche Chefin. Maria Enslin ist aber nur auf Zwischenstation in Donauwörth.

Eine junge Frau steht in den kommenden sechs Monaten an der Spitze der Donauwörther Polizeiinspektion: Maria Enslin ist 30 Jahre alt, kommt aus Nähermemmingen bei Nördlingen und ist Polizeihauptkommissarin. Das Amt hat sie von Thomas Scheurer übernommen, der die Inspektion 15 Jahre lang führte und nun in Altersteilzeit geht. Enslin ist die erste Frau, die die Donauwörther Polizei leitet. 

Die junge Polizistin begann 2011 mit ihrer Ausbildung und wechselte ein Jahr später in den gehobenen Dienst. Dort absolvierte sie ein dreijähriges Studium und war ab 2015 im Augsburger Polizeipräsidium Süd im Schichtdienst im Einsatz. 2019 kam sie in ein Auswahlverfahren für die vierte Qualifikationsebene in der Polizeilaufbahn. Um diese Hürde zu nehmen, muss sie verschiedene Stationen und Aufgabengebiete durchlaufen. So arbeitete sie bereits bei der Polizei in Friedberg, im Polizeipräsidium und bei der Kriminalpolizei. Letzte Station ist nun eine Position als Führungskraft. Dass ihr die Inspektion in Donauwörth zugewiesen wurde, freut die Rieserin umso mehr. 

"Nach außen hin wird sich nicht viel verändern. Wir sind immer 24/7 im Einsatz, da ändert sich ja nichts", erklärt Enslin, die nun Verantwortung für rund 60 Beamtinnen und Beamte hat und für einen Einsatzbereich mit fast 60.000 Einwohnern zuständig ist. 

Zwar ist Maria Enslin nur sechs Monate für die Inspektion in Donauwörth zuständig, einen Aufgabenschwerpunkt macht sie aber trotzdem fest. "Der Verkehr nimmt immer mehr zu, aber damit auch schwere Unfälle - und zwar egal wie sicher die neuen Autos sind", so Enslin. Sie kündigt deshalb, auf verstärkte Geschwindigkeitsmessungen und Verkehrskontrollen auf den Straßen ihres Einsatzgebietes zu setzen. "Da müssen wir dranbleiben", macht die neue Dienststellenleiterin deutlich. 

Bei größeren Einsätzen ist Enslin selbst vor Ort - kürzlich war dies, bei dem Verdacht eine Paketbombe, sei in die Donauwörther Lidl-Filiale zugestellt worden, der Fall. Wie berichtet, stellte sich das Päckchen allerdings als ungefährlich heraus. 

Besondere Freude mache der jungen Polizistin an ihrem Beruf die Vielfältigkeit. "Ich weiß nie was an diesem Tag passiert, wenn ich in der Früh in die Arbeit komme. Die nächsten Minuten können alles verändern. Die Abwechslung ist aber auch die größte Herausforderung", so Enslin. Welche Herausforderungen aus sie warten, wenn das halbe Jahr in Donauwörth vorüber ist, weiß sie selbst noch nicht. Auch wer die Inspektion danach leitet, ist noch nicht bekannt.