Im Jahr 2022 stieg die Zahl der polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfälle in Nordschwaben gegenüber 2021 leicht um 3,39 % auf 25.217 an (2021: 24.390). Im Zehn-Jahres-Vergleich liegt dieser Wert aber um 10,4 % deutlich unter dem Höchststand des Vor-Corona-Jahres 2019 (28.134), nachdem die Verkehrsunfallzahlen 2020 in Folge der Pandemie stark zurückgegangen waren (2020: 23.402).
Verletzte infolge eines Verkehrsunfalls
Bei der Anzahl der im Straßenverkehr verletzten Personen war im Jahr 2022 ein deutlicher Anstieg von 11,9 % gegenüber dem Vorjahr auf 4.358 Verletzte zu verzeichnen. Aber auch die Zahl der Verletzten liegt mit 11,2 % deutlich unter dem Höchststand des Jahres 2019. Trotz des Anstieges der Unfallzahlen und der Verletzten blieb 2022 die Zahl der Schwerverletzten mit 541 (2021: 539) konstant.
Tödliche Verkehrsunfälle
2022 kamen im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord 35 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, fünf mehr als im Vorjahr. 74 % der tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften. Erfreulicherweise gab es auf der Autobahn A8 (im Zuständigkeitsbereich des PP Schwaben Nord) keinen tödlichen Verkehrsunfall. Auch kam im Jahr 2022 kein Kind im Straßenverkehr ums Leben.
Vergleich Nordschwaben mit Bayern
In Bayern stieg die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle um 4,65 % auf 375.700 an. Die Zahl der Verletzten stieg um 8,99 % auf 61.781 und die Zahl der Getöteten
um 17,2 % auf 519.
Unfallursachen
Hauptunfallursache bei Unfällen mit getöteten oder schwerverletzten Personen bleibt überhöhte Geschwindigkeit (94 Fälle). Bei der Gesamtzahl aller Verkehrsunfälle ist die häufigste Unfallursache weiterhin der ungenügende Sicherheitsabstand mit 9.221 Verkehrsunfällen. Hierbei handelt es sich zumeist um Auffahrunfälle.
Weitere Informationen
Die gesamte Verkehrslage - auch für die Regionen - sowie umfangreiche weitere Informationen zu nachstehenden Kernaussagen, den Entwicklungen, der Verkehrsüberwachung und der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit finden Sie unter: https://www.polizei.bayern.de/verkehr/statistik/003308/index.html .
Fazit
- Alle 21 Minuten ereignete sich ein Verkehrsunfall.
- Alle zwei Stunden wurde dabei ein Mensch verletzt.
- Alle 23 Stunden ereignete sich ein Unfall unter Alkoholeinfluss.
- Alle zehn Tage wurde ein Mensch im Straßenverkehr getötet.
10 Kernaussagen
- 35 Verkehrstote 2022. 35 Menschen zu viel!
- 14 Seniorinnen und Senioren wurden im Verkehr getötet. Insgesamt waren Senioren bei rund 69% der Unfälle, an denen sie beteiligt waren, Unfallverursacher.
- Verkehrsunfälle mit Radfahrern stiegen um 22,5 % an. Über zwei Drittel davon wurden durch Radfahrer verursacht.
- 381 Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss, sieben getötete Personen bei Alkoholunfällen.
- 2.482 Fahrten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss
- Trotz steigender Unfallzahlen, Zahl der Schwerverletzten konstant.
- Geschwindigkeit weiterhin Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten und Getöteten, Zahlen sind aber rückläufig. Ebenso sinkende Zahlen bei den Geschwindigkeitsunfälle allgemein.
- Kein Verkehrstoter auf der Autobahn. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle auf der Autobahn insgesamt und der dabei Verletzten ist rückläufig.
- 8.155 Schülerinnen und Schüler wurden durch die Jugendverkehrsschulen ausgebildet.
- Trotz steigender Unfallzahlen, Verkehrsunfälle mit jungen Erwachsenen bleiben konstant.