4. Oktober 2021, 10:02
Impf-Skandal

Antikörpertests für Betroffene

Neben vielen Betroffenen war auch die Kriminalpolizei Dillingen im Nördlinger Impfzentrum vor Ort, um im Anschluss an die Antikörpertests noch entsprechende Zeugenaussagen aufzunehmen. Bild: Thomas Oesterer
Der Impfbetrug eines Wemdinger Hausarztes sorgt im Landkreis weiterhin für Aufsehen. Mit Antikörpertests können diese Woche Personen, die von Dr. Holst aus Wemding geimpft wurden, überprüfen, ob ihnen tatsächlich Impfstoff verabreicht wurde.

Seit Montagmorgen ist es im Nördlinger Impfzentrum möglich, einen Antikörpertest machen zu lassen. Betroffene Personen können dort im Laufe der Woche das Angebot des Landratsamts Donau-Ries wahrnehmen und überprüfen lassen, ob sie einen wirksamen Impfschutz durch die Corona-Impfung des Wemdinger Arztes Dr. Holst erhalten haben. Ein kurzer Rückblick: Vergangene Woche wurde durch das Landratsamt Donau-Ries bekannt, dass ein Wemdinger Mediziner in Verdacht geraten sei, Impfnachweise ausgestellt zu haben, ohne seine Patientinnen und Patienten tatsächlich gegen die Covid-19-Erkrankung geimpft zu haben.

Kriminalpolizei befragt Betroffene vor Ort 

Bei den Ermittlungen der Kriminalpolizei geht es nach wie vor auch darum, ob der Mediziner den Patientinnen und Patienten statt des Impfstoffes etwas anderes gespritzt hat und inwiefern er gefälschte Impfnachweise ausgestellt hat. Auch heute war die Kriminalpolizei Dillingen vor Ort, um unter den Betroffenen zu ermitteln und erste Befragungen durchzuführen. Laut Polizei seien die Antikörpertests außerdem maßgeblich, um herauszufinden, ob tatsächlich der Tatbestand des Impfbetrugs gegeben sei. 

Pressekonferenz zum Sachstand

Ob alle betroffenen Personen über die Medienstreuungen des Landratsamtes Donau-Ries erreicht wurden sei indes noch unklar, werde sich aber wohl in den kommenden Tagen zeigen, erklärte Michael Lechner, Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Dillingen. Außerdem sei es aktuell nicht möglich, weitere Informationen nach außen zu geben, um laufende Ermittlungen nicht zu gefährden. "Eine entsprechende Erklärung ist aber in Form einer Pressekonferenz seitens des Landratsamts angedacht", so Lechner weiter. Diese wird morgen im Landratsamt stattfinden.

Warum der Name des Arztes bereits so früh genannt wurde, sorgte in den vergangenen Tagen bereits für viel Aufmerksamkeit und Verwunderung. Michael Lechner gibt diesbezüglich Aufschluss: "Das Vorgehen war vom Landratsamt Donau-Ries in enger Absprache mit weiteren Behörden verfügt worden. Die Entscheidung war dahingehend begründet, dass konkrete Gefahrenmöglichkeiten gesehen wurden, die man am Freitag ausschließen bzw. verhindern wollte."