Den ersten virtuellen Ostermarsch kann man unter http://ostermarsch.ellwangen.net im Internet erleben. Bild: Gerhard Schneider
Das Versammlungsverbot zwingt die Veranstalter von Ostermärschen zu kreativen neuen Wegen.

Wegen der Corona-Krise mussten bundesweit alle Ostermärsche 2020 abgesagt werden. Die Corona-Pandemie zwingt die Friedensgruppen dazu, neue Wege zu gehen. Das Versammlungsverbot schien das Aus für den Ostwürttemberger Ostermarsch in Ellwangen zu bedeuten. Die Organisatoren wollten sich damit aber nicht abfinden und beschlossen, jetzt erst recht das Osterfest zu einem Appell für Menschlichkeit und Vernunft zu nutzen, unter dem Motto „Umkehr zum Frieden!“

Comboni-Missionar Pater Reinhold Baumann bekräftigt dies damit, „dass die humanitären Katastrophen durch endlose Kriege und das Flüchtlingsdrama im Nahen Osten und an den Grenzen mehr denn je nach friedensstiftenden zivilen Lösungen verlangen, statt unaufhörlich mit  Militäreinsätzen gewachsene Kulturstaaten zu zerstören und ihren Völkern unvorstellbare Leiden zuzufügen.“ Gefordert sei eine Friedenskonferenz und das Verbot von Rüstungsexporten, genauso wie die Unterzeichnung des von den Vereinten Nationen bereits beschlossenen Atomwaffenverbots. Um ihren Appell in die Öffentlichkeit zu tragen, hat sich das Organisationsteam der Mahnwache dafür entschieden, das Internet als „Transparent“ für seine Forderungen zu nutzen. 

Das anfänglich mit Skepsis beurteilte Vorhaben entwickelte sich schnell zu einem Experimentierfeld für kreative Ostermarschteilnehmer, denen schließlich ein spannendes Stück friedenspolitischer Aktionsformen gelungen ist. Durch Zusammenarbeit mit phantasievollen PC-Spezialisten ist ein Gemeinschaftswerk aus starken Redebeiträgen, stimmungsvollen Musiker-Auftritten und nachdenklich stimmendem Sprechtheater entstanden. Den ersten virtuellen Ostermarsch kann man unter http://ostermarsch.ellwangen.net im Internet erleben. (pm)