Diese Sitzung wird in Erinnerung bleiben: Mit reger Beteiligung und spürbarer Wertschätzung für das Ehrenamt hat das Entscheidungsgremium der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Monheimer Alb-AltmühlJura die Unterstützung von zwei Einzelprojekten und sechs Kleinprojekten mit Mitteln aus dem europäischen LEADER Fonds beschlossen. Der LAGVorsitzende Bürgermeister Günther Pfefferer (Monheim) konnte neben zahlreichen Projektträgern auch LEADER-Koordinator Erich Herreiner (AELF Nördlingen-Wertingen) im Schützenheim Fünfstetten begrüßen.
Zunächst stellte Rudolf Rosenwirth von der Dorfladen UG das Projekt „Dorf.Nah.Versorgt – Getränkemarkt für Dorfladen Fünfstetten“ vor. Die Gemeinde Fünfstetten wolle eine Lücke in der Nahversorgung schließen und den Dorfladen als wichtigen Standortfaktor stärken, wie Bürgermeister Josef Bickelbacher betonte. Die ausführlichen Informationen Rosenwirths belohnte das Gremium mit einstimmiger Befürwortung einer LEADER-Förderung in Höhe von maximal 48.577,50 Euro.
Weitere Förderprojekte
Nachdem das Projekt „Gemeinsam stark – Neubau einer Vereinslagerhalle“ der Gemeinde Huisheim, das bereits im letzten Exekutivausschuss positiv bewertet worden war, teilweise in geförderter Eigenleistung umgesetzt werden soll, war hierfür ein neuer Beschluss notwendig. Inhaltlich waren keine Änderungen erfolgt, somit votierte das Gremium einstimmig für die Beantragung einer Förderung bis zu 200.000 Euro. Bürgermeister Harald Müller freut sich auf eine zügige Umsetzung des lange geplanten Vorhabens. Beide Projektträger haben nun drei Monate Zeit, den Förderantrag beim zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) einzureichen.
Wie vielfältig das ehrenamtliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern in der Region ist, zeigte sich eindrucksvoll bei der Vorstellung von sechs Einzelmaßnahmen im Bereichm „Unterstützung Bürgerengagement“. Mit diesem Kleinprojektefonds, „zu 90 Prozent aus Mitteln des Freistaats Bayern und zu zehn Prozent von unserer LAG selbst finanziert“, wie Pfefferer erklärte, können Maßnahmen, die dem sozialen Zusammenhalt in der Region dienen, unbürokratisch unterstützt werden. Zunächst stellte Ralf Melber vom Verein KulturLand Ries den geplanten „Obstlehrpfad Heroldingen – Streuobst einst und heute“ vor. Schon bei dieser Präsentation sprang ein Funke der Begeisterung auf das Entscheidungsgremium über, der in weiteren Verlauf der Sitzung nicht mehr erlöschen sollte.
Reger Erfahrungsaustausch der Mitglieder
Ein im Rahmen des GAP-Strategieplans Deutschland 2023-2027 gefördertes LEADER-Projekt im Freistaat Bayern Die „sprechenden Bänke zur Erholung und Information“ des Dorfverschönerungsvereins in Otting erläuterte Manfred Nowotny, ehe Stefan Hurler im Namen der Backofenfreunde die Pläne zur „Erstellung eines Ottinger Backbuches“ zum Erhalt lokaler Backtraditionen beschrieb. Das „Generationenhaus für Jung und Alt“ des Obst- und Gartenbauvereins in Harburg soll nach den Worten von Wilhelm Faul eine Aufwertung des Angebots an sozialen und kulturellen Treffpunkten in Harburg darstellen. Zum Jubiläum „175 Jahre Eisenbahn in Ebermergen“ möchte Bernhard Röthinger mit dem Heimatgeschichtlichen Verein Ebermergen ein dickes Vortrags- und Informationspaket schnüren. In ehrenamtlicher Arbeit gestaltet die Schützengesellschaft Eintracht Ziswingen eine „soziale Treffpunktbank“ am Spielplatz in Ziswingen, wie Miriam Göttler aufzeigte. Alle Maßnahmen wurden einstimmig bewilligt und werden mit je 2.500 Euro unterstützt. Somit ist rund die Hälfte des Budgets in diesem Bereich ausgeschöpft.
Im Laufe der Sitzung entspannen sich immer wieder angeregte Diskussionen und Erfahrungsaustausch zwischen Gremienmitgliedern und Projektträgern. Dies veranlasste LAGGeschäftsführerin Melanie Pruis-Obel zu einem spontanen Einwurf: „Das, was hier gerade passiert, dieses Miteinander und der Austausch über Gemeindegrenzen hinweg: Genau so soll LEADER sein!“ Auch LEADER-Koordinator Herreiner, zuständig für insgesamt sieben Lokale Aktionsgruppen, lobte das Entscheidungsgremium für dieses gelungene Beispiel lebendiger Regionalentwicklung.
Pruis-Obel wies im Monitoring der laufenden Förderperiode darauf hin, dass rund 59 Prozent des LAG-Budgets bereits gebunden sei. Und: „Alle Mittel, die wir nicht bis Januar 2027 per Beschluss an Projekte zugeteilt haben, wandern in den Bayerntopf und stehen der LAG dann nicht mehr direkt zur Verfügung.“ Sie empfahl, dass mögliche Projektträger zeitnah Kontakt mit der Geschäftsstelle aufnehmen und ihre Ideen besprechen. Die Einreichung von Projektideen ist jederzeit möglich. Projektideen, die in der nächsten Sitzung am 27. Oktober 2025 behandelt werden sollen, müssen bis spätestens 28. September 2025 in der notwendigen Form bei der Geschäftsstelle der Lokalen Aktionsgruppe vorliegen. Alle relevanten Informationen dazu finden sich auf www.wirgestaltenheimat.de. (dra)