21. März 2016, 18:04

Mahnwache: Donauwörth demonstriert gegen Rassismus

Bild: Mara Kutzner







Über 300 Menschen sind am Samstag zum Aktionstag gegen Rassismus gekommen. Sie wollten ein Zeichen gegen Rassismus und für Menschenrechte und Vielfalt setzten. 

Donauwörth - Anlässlich des


Über 300 Menschen sind am Samstag zum Aktionstag gegen Rassismus gekommen. Sie wollten ein Zeichen gegen Rassismus und für Menschenrechte und Vielfalt setzten. 
Donauwörth - Anlässlich des bundesweiten Aktionstags „Hand in Hand gegen Rassismus – für Menschenrechte und Vielfalt“ mit deutschlandweit circa 150 Veranstaltungen hat die ehrenamtliche Initiative für Flüchtlingshilfe Aktion Anker und die IGJD e.V. zu einer gemeinsamen Mahnwache aufgerufen. Dass schließlich über 300 Menschen am Aktionstag im Ried teilgenommen haben, mit dem haben die Veranstalter selbst nicht gerechnet. „In Deutschland brennen Häuser. Rassisten und Rassistinnen bedrohen Menschen auf offener Straße Tag für Tag. Die Debatte um Flüchtlinge wird immer aggressiver. Eine Asylrechtsverschärfung jagt die nächste und die Zahl der rechtsradikalen Gewalttaten steigt ständig“, mit diesen Worten eröffnete Sylvia Huber von der Aktion Anker die Mahnwache und Sebastian Heckl, Vorstand bei der IGJD e.V. ergänzte: „Rassistische denkende Menschen nutzen die Angst vor Anschlägen wie in Paris, um ausgerechnet Flüchtling zu attackieren, die selbst vor solchen Terror fliehen.“ Auch Oberbürgermeister Neudert war ins Ried gekommen und sprach sich in seinem Grußwort für ein weltoffenes Donauwörth aus und dankte den vielen ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern in Donauwörth.
Pfarrer Heiko Grünwedel, Hoca Mehmet Karaman und Dekan Robert Neuner luden zum interreligiösen Friedensgebet und sprachen abwechselnd für ein weltoffenes Donauwörth und Verständigung unter den verschiedensten Glaubensrichtungen. Beendet wurde die religiöse Andacht von den drei Geistlichen, damit, dass sie sich demonstrativ an den Händen gefasst haben, ein Zeichen ganz unter dem Motto „Hand in Hand gegen Rassismus“.
Nachdem ein Chor mit jugendlichen Deutschen und Asylbewerbern zu „Heal the World“ anstimmte und der Theaterverein mit dem Stück „Sehen und doch nicht sehen“ zum Nachdenken anregte, ergriff eine 12-jährige Syrerin spontan das Wort. Spätestens dann war wohl der emotionalste Moment erreicht. Das Mädchen lebt in Mauren und hat sich extra für den Aktionstag vorbereitet. „Ich will Deutschland und allen die meiner Familie helfen Danke sagen“, sprach sie selbstbewusst am Mikrofon. Anschließend trugen Flüchtlinge aus Afghanistan und Syrien den Text zum Song „Zuhause“ von Adel Tawil vor. „Komm wir bringen die Welt zum Leuchten, egal woher du kommst. Zuhause ist da wo deine Freunde sind, hier ist die Liebe umsonst,“ sprachen sie gemeinsam und zündeten dann mit den anderen Teilnehmern der Mahnwache Kerzen an um mit Panflötenmusik von Jürgen Lechner so die Kundgebung ausklingen zu lassen.